Österreich

Toter Patient: Gutachten belastet Ärzte

Heute Redaktion
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Seitdem ein 48-jähriger Patient aus der Steieramark im Oktober 2012 im Landeskrankenhaus Graz an einem Darmverschluss verstorben ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft (STA) Graz gegen zwölf Ärzte und nun erstmals auch gegen den Spitalsbetreiber Kages (Steirische Krankenanstaltengesellschaft). Jetzt belastet ein Gutachten die Beschuldigten.

Für die Anwältin der Witwe des nach einer Nierentransplantation Verstorbenen liegt ein Verschulden bei der Organisation vor. Sie glaubt, dass gegen den Rechtsträger Kages Anklage erhoben wird, zitiert die Kleine Zeitung die Juristin Karin Prutsch. Laut Staatsanwaltschaft werden insgesamt zwölf LKH-Ärzte und die Kages als Beschuldigte geführt.
Ein ergänzendes, chirurgisches Gutachten, das auf  Organisations-, Behandlungs- und/oder Diagnosefehler hinweist, die urächlich mit dem Tod des Patienten in Zusammenhang stehen, belastet die Beschuldigten, heißt es in dem Bericht. Weiters hätte es im konkreten Fall zwischen Ärzten und den klinischen Abteilungen ein deutliches Kommunikationsdefizit gegeben.

Der Patient war am 19. September 2012 mit starken Bauchschmerzen ins LKH Graz eingeliefert worden. Untersuchungen ergaben eine Entzündung im Darm und teilweise Anzeichen auf Darmverschluss. Erst 14 Tage später wurden die notwendigen Computertomografien veranlasst. Ergebnis: Hinweise auf Darmverschluss. Dennoch stuften die Ärzte einen anderen Fall als "dringlicher" ein. Der Patient starb zwei Stunden später.