Der Startschuss für den neuen Impfstoff fiel in Oberösterreich um 8 Uhr: Seither können sich Menschen über 18 Jahren mit dem neuen so genannten Totimpfstoff "Novavax" im Neuen Rathaus in Linz impfen lassen, und das mit oder ohne Anmeldung.
Zuvor hatten sich landesweit rund 5.600 Menschen für den Impfstoff vormerken lassen. Bereits am Mittwoch diese Woche gingen die SMS für eine mögliche Terminvereinbarung unter www.ooe-impft.at hinaus.
Dem entsprechend groß waren auch die Erwartungen. Doch einen Termin für den Startschuss am Sonntag hat sich bisher noch niemand geholt, sagte ein Vertreter des Roten Kreuzes gegenüber "Heute". Aber auch ohne Termin wollte sich kaum jemand impfen lassen.
Der Andrang auf die Impfstraße in Linz war bisher enden wollend. Seit 8 Uhr hätten sich in Linz nur acht Menschen (Stand 14 Uhr) den ersten Stich mit dem Totimpfstoff geholt. Eine zweite Novavax-Impfstraße gab es in St. Georgen im Attergau. Dort wurden sogar nur zwei Personen geimpft.
Was ist ein Totimpfstoff?
Ein Totimpfstoff (Totvakzine) ist ein Impfstoff aus abgetöteten Krankheitserregern oder Bestandteilen von Krankheitserregern. Werden die Krankheitssymptome der Erreger vor allem von deren Giftstoffen verursacht, können diese in „entgifteter“ Form als sogenannter „Toxoidimpfstoff“ verabreicht werden. Bei der Herstellung von Totimpfstoffen werden die Krankheitserreger beziehungsweise deren Bestandteile mithilfe von physikalischen oder chemischen Prozessen abgetötet oder inaktiviert. Dadurch können sie sich nicht mehr vermehren und keine Infektion auslösen. Dies kann erreicht werden, indem ein Erreger zum Beispiel durch Hitze zerstört wird oder beigefügte Hilfsstoffe den Erreger abtöten. Da Totimpfstoffe eine schwächere Immunantwort auslösen als Lebendimpfstoffe, müssen sie in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden. (Quelle: gesundheit.gv.at)
Ein Lokalaugenschein im Neuen Rathaus bestätigt das: Die Sessel im Wartebereich sind leer. Lediglich ein Sessel ist besetzt, der des Security-Mitarbeiters. Insgesamt fünf Impfkabinen stehen zur Verfügung, gebraucht wurde seit 8 Uhr aber nur eine.
Für den offiziellen Impfstart mit Novavax kommendes Wochenende haben hingegen bereits 312 Personen Termine gebucht. Insgesamt liegen für März bereits 471 Terminbuchungen vor.
Lediglich ein paar Familien hatten sich bisher in das Gebäude verirrt. Allerdings aus einem anderen Grund: Am Sonntag war auch Kinderimpftag. Die Kleinen wurden aber durchgehend mit Pfizer geimpft.
Möglich ist eine Novavax-Impfung künftig auch beim Hausarzt. Bereits seit Tagen können die Hausärzte das neue Serum zur Impfung in der Ordination bestellen.
„"Ein Dank an alle Ärztinnen und Ärzte, die sich in den Dienst dieser so wichtigen Sache stellen. Viele Menschen haben auf den neuen Impfstoff gewartet. Dieser ist nun eine weitere Option, die gut gegen das Virus wirkt“, so Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich.“
Die Arztpraxen sind eine wichtige Säule bei der Durchführung der Schutzimpfung, zumal die Ärztinnen und Ärzte bei den Patientinnen und Patienten hohes Vertrauen genießen. Viele, die gegenüber den anderen Impfstoffen skeptisch eingestellt sind, bevorzugen diese Art der Impfung.
„"Daher ist der neue Impfstoff, der für Personen ab 18 Jahren zugelassen wurde, bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten auch bestens platziert. Ich hoffe, dass nun viele von diesem alternativen Angebot Gebrauch machen“, so LH-Vize und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander. “
Die Termine für die Impfungen sind im Vorhinein mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten abzustimmen.