Formel 1

Toto Wolff spricht offen über psychische Probleme

Mercedes-Boss Toto Wolff öffnet sich. Der Wiener spricht über mentale Probleme und wie er sie dank ärztlicher Hilfe unter Kontrolle bekam.

Sebastian Klein
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Toto Wolff
Toto Wolff
GEPA

Am Sonntag startete die Formel 1 in ihre neue Saison. Lewis Hamilton und George Russell landeten durch die Ausfälle beider Red Bulls auf den Rängen drei und vier. Auf den dominanten Rennstall der letzten Jahre scheint eine schwierige Saison zuzukommen. Und damit auch auf Teamchef Toto Wolff.

Er steht in der Königsklasse des Motorsports unter ständiger Beobachtung und großem Druck. In einem Interview mit "The Times" schildert der 50-Jährige nun, dass er schon länger mit psychischen Problemen zu kämpfen habe.

"Ich bin seit 2004 zu einem Psychiater gegangen, ich denke, es waren mehr als 500 Stunden (Therapie/Anm.)." Er spricht offen über ein Thema, das bis heute immer noch in Teilen der Gesellschaft tabuisiert wird. Das Stigma, das damit verbunden ist, habe Wolff allerdings nie gekümmert.

Wolff beschreibt seine Probleme: "Ich habe gelitten mental - und tue das immer noch." Professionelle Hilfe, wie weiter oben beschrieben, habe geholfen. Worum es sich genau handelt? "Sich niedergeschlagen zu fühlen, sich minderwertig zu fühlen", sagt der Wiener. Die Auslöser dafür nennt er nicht. 

Wolff weiter: "Einige der erfolgreichsten Menschen sind sehr, sehr sensibel, und sehr, sehr sensibel heißt sehr, sehr verletzlich. Wir haben eine Verpflichtung zu sagen, dass wir uns Hilfe holen und es okay ist, Hilfe zu holen."

Lob sogar von Horner

Für seine Entscheidung, öffentlich über seine Probleme zu sprechen gibt es sogar Applaus vom derzeit liebsten Streit-Partner, Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Während des engen WM-Fights zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen wurde ihr Verhältnis im Vorjahr immer angespannter. Tiefpunkt: Das kontrovers diskutierte Finale mit der Entscheidung für Red Bulls Verstappen, den abgelehnten Protesten von Mercedes. Horner und Wolff sticheln regelmäßig über die Medien gegen den jeweils anderen. Doch jetzt sagt Horner: "Toto gebührt Anerkennung, dass er den Mut hat, offen über seine psychischen Probleme zu sprechen."

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