Am 26. Juni hatte die Zuschauerin auf dem ersten Teilstück der Frankreich-Rundfahrt ein Schild in die Kamera gehalten, während der Tour-Tross an ihr vorbeibrauste. Mit der Aufschrift "Allez Omi, Opi" hatte die Französin eigentlich ihre deutsche Großmutter grüßen wollen. Allerdings hatte sich die Zuschauerin vom Peloton weggedreht, das Schild von sich gestreckt. Dadurch kam der vorausfahrende Radprofi Tony Martin zu Sturz, löste einen Massencrash mit 21 Verletzten aus.
Die 31-Jährige hatte zunächst die Flucht ergriffen, sich vier Tage später bei der Polizei gemeldet, nachdem eine Strafanzeige gegen sie eingebracht worden war. Seit Donnerstag muss sich die Französin nun vor einem Gericht in Brest verantworten.
Der Zuschauerin wird laut "Le Parisien" die "Gefährdung anderer" und "unabsichtliche Verletzung", die eine Arbeitsunfähigkeit von "bis zu drei Monaten" nach sich zog, vorgeworfen. Ihr droht eine Geldbuße von 15.000 Euro und sogar eine Haftstrafe von einem Jahr.
Schon bei einer Befragung durch die Staatsanwaltschaft im Juli erklärte die 31-Jährige, sich für die Aktion zu schämen. Die Tour-Veranstalter hatten ihre zunächst angekündigte Klage gegen die Frau zurückgezogen, nicht allerdings die Organisation Cyclistes Professionnels Associes (CPA).
Ein Urteil könnte noch am Donnerstag erfolgen.