Österreich

Tourist verlor Bein, weil Ärzte kaum Englisch konnten

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia (Symbolfoto)

Sprachdefizite der Mediziner kosteten einem jungen Mann in NÖ das Bein. In schlechtem Englisch rieten die Mediziner zur OP, der Patient verstand "Amputation", verweigerte panisch - mit bösen Folgen.

Sprachdefizite der Mediziner kosteten einem jungen Mann in NÖ das Bein. In schlechtem Englisch rieten die Mediziner zur OP, der Patient verstand "Amputation", verweigerte panisch – mit bösen Folgen.

Langer Leidensweg eines jungen Afrikaners (16) in NÖ: Nach einem Sprung von einer Mauer landete der Bursch mit einer komplizierten Unterschenkelfraktur in einer Klinik südlich von Wien. Die Mediziner erkannten prompt den Ernst der Lage: "Not-OP, sonst droht eine Amputation." Bloß: Der junge Urlauber sprach nur Englisch, die Ärzte dafür kaum.

Der Patient verstand nur "Amputation", lehnte angsterfüllt den rettenden Eingriff ab. Erst am nächsten Tag konnte ein Pfleger in perfektem Englisch den Irrtum aufklären – zu spät. Wochenlang kämpften die Ärzte um das Bein, doch der mit zu wenig Blut versorgte Unterschenkel musste abgenommen werden.

Der Fall aus 2011 landete jetzt bei Patientenanwalt Gerald Bachinger, der eine Entschädigung von 39.000 Euro für das Opfer erstreiten konnte. "Dieses Drama wäre absolut vermeidbar gewesen, etwa mit einer Videodolmetsch-Funktion. Diese wäre in Kliniken dringend notwendig."

;