Salzburg

Touri-Hotspot wird nach KZ-Überlebenden umbenannt

Aus Makartsteg wird Marko-Feingold-Steg. Der 2019 im Alter von 106 Jahren gestorbene Holocaust-Überlebende hat Salzburg maßgeblich geprägt.

Leo Stempfl
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Noch der Makartsteg, bald Marko-Feingold-Steg
Noch der Makartsteg, bald Marko-Feingold-Steg
Cezary Wojtkowski / ChromOrange / picturedesk.com

Nach langer Diskussion ist die Entscheidung nun am Montag im Salzburger Stadtsenat gefallen: Der Makartsteg wird künftig Marko-Feingold-Steg heißen. Die Fußgängerbrücke verbindet die Altstadt mit dem Bereich der Neustadt, in dem sich unter anderem das Schloss Mirabell befindet. Täglich nutzen zigtausende Touristen und Einheimische den Steg, der unter anderem eines der prominentesten Fotomotive der Altstadt bietet.

Mahner und Versöhner

Marko Feingold starb 2019 im Alter von 106 Jahren, nachdem er die Konzentrationslager Auschwitz, Dachau, Buchenwald und Neuengamme überlebt hatte. Zeit seines Lebens war er jahrzehntelang Präsident der israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und mahnte unermüdlich gegen das Verdrängen der NS-Verbrechen – aber nicht weniger für mehr Toleranz und eine Versöhnung der Religionen.

Unter Dach und Fach kommt der Beschluss am Mittwoch im Gemeinderat, wo mit Stimmen der ÖVP, SPÖ und auch der FPÖ mit einer klaren Mehrheit gerechnet werden kann. Lediglich die Bürgerliste sprach sich dagegen aus. Darüber hinaus soll eine Ausstellung am Steg über das Wirken Feingolds informieren. Von einer Verdrängung des Salzburger Malers Hans Makart kann keinesfalls gesprochen werden. Der Steg wurde nur nach dem Künstler benannt, weil dieser in den Makartplatz in der Neustadt einmündet.

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