Niederösterreich

Kinder in Asyl-Quartier krank: "Haben keine Schuhe"

Die Lage in der Flüchtlings-Erstaufnahmestelle in Traiskirchen spitzt sich zu. Laut Bürgermeister seien viele Kinder schon krank und unterversorgt.

Isabella Nittner
Die Erstaufnahmestelle Ost in Traiskirchen ist zum Bersten voll.
Die Erstaufnahmestelle Ost in Traiskirchen ist zum Bersten voll.
zVg/privat, Andreas Babler

Bahnt sich hier ein humanitäres Drama an? Wie berichtet, wurden im Jahr 2022 bereits über 90.000 Asylanträge gestellt, das ist eine Steigerung zum Vergleichszeitraum des Vorjahres von 206 Prozent.

Flüchtlingszahlen explodieren

Mit 1. November waren 7.680 Menschen in Bundesbetreuung, über 1.800 davon werden in der Erstaufnahmestelle Ost in Traiskirchen (Bezirk Baden) beherbergt. Doch die Situation im Asylheim dürfte sich derzeit dramatisch zuspitzen.

Der Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler, richtete sich jetzt mit einem Hilferuf auf Facebook an die Bevölkerung. "Unsere Kapazitäten sind wirklich schon echt am Limit, nämlich was Materialien anbelangt für Kinder. Wir haben immer mehr Kinder hier im Flüchtlingslager", so Babler.

"Wollen dagegen halten"

Bei den Ausgaben von Hilfsgütern, die von Babler und ehrenamtlichen Helfern betreut werden, kämen Kinder ohne Schuhe. Immer öfter seien die Kleinen auch krank und würden weinen. Bilder von Kindern, die sich am Lagerfeuer wärmen und bei Temperaturen um den Nullpunkt lediglich Hauspatschen tragen, bezeugen den Zustand. "Wir wollen dagegen steuern und dagegen halten, bei all den Aufgaben, die wir als Stadt sowieso mit dem Flüchtlingslager haben", hofft Babler auf Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung.

"Die Situation ist dramatisch. Bitte helft uns!"

"Die Situation ist dramatisch. Bitte helft uns! Was ich von Innenminister und der Landeshauptfrau halte, die zulassen, dass Kinder in unserem Land bittere Not leiden, ist euch bekannt, ändert aber nichts daran, dass wir jetzt - vor allem die Kleinsten - schützen, wo immer es uns nur irgendwie möglich ist", so der SPÖ-Politiker, der von hunderten Kindern, die schlecht versorgt seien, erzählt.

In Traiskirchen gebraucht werden:
Warme Kinderschuhe in den Größen 20 bis 36
Schals, Kinderhauben und Kinderhandschuhe
Kinderwagen und Buggys

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