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Transformers 5 : Epische Action im Sekundentakt

Die Transformers sind zurück! Ihr neues Abenteuer "The Last Knight" erinnert mehr an ein episches YouTube-Best-of als an einen Spielfilm.

Heute Redaktion
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Die Transformers sind zurück – jene zu Blockbusterhelden gereifte Spielzeug-Actionfiguren, die sich aus fahrbaren Untersätzen in riesige Roboter-Aliens verwandeln können. In „The Last Knight", dem fünften Teil der Reihe, erfahren wir, dass die Transformers schon mit König Artus gegen das Böse kämpften und im zweiten Weltkrieg Jagd auf Nazis machten. Nur ein elitärer Geheimbund berühmter Wissenschaftler (Einstein, Hawking, etc) wusste Bescheid. Einer davon (Anthony Hopkins) hilft Franchise-Hauptfigur Cade Yeager (Mark Wahlberg) nun dabei, die Welt zu retten.

Jagd nach dem Zauberstab

Während sich Transformers und Menschen auf der Erde bekriegen, treibt Optimus Prime tiefgefroren durchs Weltall. Er ist der Anführer der Autobots - also der friedliebenden Fraktion der Transformers - die mit ihren bösen Brüdern, den Decepticons, im Clinch liegen. In den Überresten seines Heimatplaneten stößt Optimus auf die mächtige Königin Quintessa, die ihm den Kopf verdreht und auf der Suche nach ihrem verlorenen Zauberstab zurück zur Erde schickt.

Besagter Zauberstab wurde Quintessa vor Jahrhunderten von ihrer Leibgarde gestohlen und an Artus Hofmagier Merlin ausgehändigt. Das Artefakt würde es der Transformers-Königin erlauben, die Menschheit auszulöschen. Umgekehrt ist es die einzige Waffe, die sie aufzuhalten vermag. Cade Yeager (Mark Wahlberg) macht sich daher mit einer englischen Professorin (Laura Haddock) und mysteriösen britischen Gentleman (Anthony Hopkins) auf die Suche nach Merlins Stab. Colonel William Lennox (Josh Duhamel) und Decepticons-Boss Megatron heften sich ihnen an die Fersen...

Best-of

Man stelle sich eine "Baywatch"-Episode vor, die zur Gänze aus Zeitlupenaufnahmen besteht, oder einen Schwarzenegger-Streifen, dessen Dialoge sich ausschließlich aus markigen Einzeilern zusammensetzen. Klar, die Slo-Mo-JoggerInnen sind das Beste an "Baywatch", die Machosprüche der Kern jeden Arnie-Actioners; aber ohne das nötige Füllmaterial reichen diese Gustostückerl gerade mal für einen netten YouTube-Clip, den man sich zweimal in der Mittagspause ansieht und nach dem nächsten Katzenvideo wieder vergisst. Michael Bay hat daraus einen ganzen Film gemacht.

157 Minuten, nonstop

Die mittelalterliche Schlacht, mit der "Transformers: The Last Knight" beginnt, liefert dabei die Blaupause für den gesamten Blockbuster. Bomben explodieren, Pferde überschlagen sich, Schlamm spritzt in den düsteren Nachmittagshimmel. Gegen wen König Artus und seine Ritter da eigentlich kämpfen, erfahren wir nicht, aber wen interessiert's? Hauptsache Merlin eilt mit einem Transformers-Zauberstab zu Hilfe...

Nach kausalen Zusammenhängen (wie ist diese Figur noch schnell von A nach B gekommen?), Logik (aha, Transformers haben im zweiten Weltkrieg also gegen die Nazis gekämpft?) und einen Handlungsfaden sucht man im fünften Transformers-Film vergeblich. Dafür kracht es andauernd, die CGI-Roboter zerlegen sich in Netzhaut-verbrutzelndem 3D, und die Figuren kommunizieren in leicht verständlichen Actionfilmklischees.

(Krönender) Abschluss?

"The Last Knight" ist eine Art "Transformers"-Best-of in Überlänge, ein atemloses Spektakel, das mehr von einer YouTube-Compilation als einem Spielfilm hat. Sieht man sich die weltweiten Einspielergebnisse der bisherigen vier Filme an (laut "Boxofficemojo" insgesamt circa 2,75 Milliarden Dollar), macht das sogar Sinn. Teil fünf ist als krönender, Grenzen sprengender Abschluss, als Zenit des gesamten Franchise gedacht. Zumindest für Michael Bay und Mark Wahlberg, die den Transformers endgültig den Rücken kehren wollen. Dass dennoch eins sechster Teil produziert wird, scheint nicht zuletzt durch das Ende von "The Last Knight" aber unausweichlich.

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