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Transgender-Frau klagt gegen Haft in Männer-Häfn

Heute Redaktion
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Im Massachusetts Correctional Institution in Norfolk sind rund 1.500 Häftlinge untergebracht.
Im Massachusetts Correctional Institution in Norfolk sind rund 1.500 Häftlinge untergebracht.
Bild: www.mass.gov

Physisch ein Mann, psychisch eine Frau, wurde die 52-Jährige von Häftlingen und Wärtern misshandelt: Sie will jetzt in eine andere Anstalt verlegt werden.

Nach der Debatte um die Entscheidung des deutschen Verfassungsgerichts über die Einführung eines dritten Geschlechts – "heute.at" berichtete – lässt nun der Fall einer US-amerikanischen Gefängnisinsassin aufhorchen. Die Transgender-Frau hat jetzt eine Klage auf Verlegung eingereicht, weil sie "unrechtmäßig" in ein Männer-Gefängnis eingewiesen worden war.

Biologisch ein Mann, würde sich die 52-jährige Insassin einer Anstalt im Bundesstaat Massachusetts als Frau identifizieren, wie der "Boston Globe" berichtet. Deswegen sei sie sowohl von ihren Knastbrüdern als auch den Wärtern niedergemacht und sexuell belästigt worden.

Lebt seit 40 Jahren als Frau

Die 52-Jährige wurde im Oktober 2016 zu einer drei- bis vierjährigen Haftstrafe im Männergefängnis MCI Norfolg wegen Drogenmissbrauchs verurteilt worden. Offizielle Stellen hatten damals eine Einweisung in eine Vollzugsanstalt für Frauen verweigert. Erst nach einer tatsächlichen Geschlechtsumwandlung durch einen chirurgischen Eingriff, sei dies der namentlich nicht genannten Insassin erlaubt, obwohl diese nach eigenen Angaben bereits seit 40 Jahren Hormone schluckt und als Frau lebt.

Der Fall könnte schon bald vor einem Richter landen. Die Anwälte einer GLBTQ (Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender) wollen die Verlegung der Transgender-Frau durchsetzten, wie diese "FoxNews" bestätigten. Von Seiten der Staatsanwaltschaft wollte man zu dem noch nicht angelaufenen Verfahren bislang keine Stellungnahme abgeben. (rcp)

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