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Transgender: Jacob (7) war früher mal ein Mädchen

Mia entschied sich mit vier Jahren dafür, als Junge zu leben. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, geht die Familie an die Öffentlichkeit.

Heute Redaktion
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Während Monaten habe ihr Kind immer wieder diesen einen Satz wiederholt: "Das ist ein Fehler, ich bin kein Mädchen, ich bin ein Junge."

Als bei Mia auch noch Zeichen einer Depression auftauchten, waren ihre Eltern Joe und Mimi Lemay endgültig überzeugt, dass der Satz mehr war, als bloß eine kindliche Spielerei.

Nachdem die Familie aus Melrose im US-Bundesstaat Massachusetts einige Spezialisten konsultiert sowie Selbsthilfegruppen für Eltern mit Transgenderkindern besucht hatte, wurde die Entscheidung klarer. Ihre Tochter wollte lieber als Junge leben.

Im Alter von vier Jahren wurde aus Mia offiziell Jacob. Seither sei ihr Sohn aufgeblüht, so Mimi Lemay: "Innerhalb weniger Wochen war er wieder fröhlich und lachte."

Hohe Selbstmordrate

Um anderen Familien in der gleichen Situation Kraft zu geben, haben sich die Lemays entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen: "50 Prozent der Kinder unter 20, die Transgender sind, versuchen Selbstmord", sagt Mimi Lemay. Das sei weder akzeptabel für ihr Kind noch für andere.

Jacob selbst kann frühestens in der Pubertät mit einer Hormontherapie beginnen, um sich später allenfalls operieren zu lassen. Diese Entscheidung wollen seine Eltern aber ihm selbst überlassen. (20 Minuten)