Österreich

Trauer in Wien nach blutigem Anschlag in Paris

Heute Redaktion
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Vor der französischen Botschaft in Wien haben sich Mittwochabend Hunderte Menschen versammelt, um den Opfern des bewaffneten Angriffs auf die Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo" in Paris zu gedenken. Mit Kerzen, Plakaten mit der Aufschrift "Je Suis #Charlie" und einzelnen Ausgaben des Satiremagazins in den Händen signalisierten die Demonstranten Solidarität.

Vor der französischen Botschaft in Wien haben sich Mittwochabend Hunderte Menschen versammelt, um den Opfern des bewaffneten Angriffs auf die Redaktion des in Paris zu gedenken. Mit Kerzen, Plakaten mit der Aufschrift "Je Suis #Charlie" und einzelnen Ausgaben des Satiremagazins in den Händen signalisierten die Demonstranten Solidarität.

Reden wurden keine gehalten, da die Kundgebung von den Veranstaltern, die im Internet dazu aufgerufen hatten, als "stilles Gedenken" organisiert wurde. Alles verlief friedlich, die Polizei war vor Ort und am Gehsteig vor der Botschaft brannten zahlreiche Kerzen zum Gedenken an die Toten. Nach Angaben der Polizei versammelten sich etwa 300 Menschen zu der Kundgebung am Schwarzenbergplatz.

Über Facebook wurde auch zu einer Trauerveranstaltung vor der Oper um 19.30 Uhr aufgerufen - die Menschen hatten sich aber im Endeffekt jenen bei der Botschaft angeschlossen. Am Gehsteig vor der Botschaft fanden sich neben einem Kerzenmeer auch vereinzelt Ausgaben der Satirezeitung "Charlie Hebdo".

Politspitze geschockt

"Dieser Anschlag ist kaum zu kommentieren und auf keinen Fall zu rechtfertigen", betonte Bürgermeister Michael Häupl. "Mein ganzes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer dieses entsetzlichen Verbrechens", so FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der "den französischen Behörden viel Erfolg für eine rasche Ergreifung der feigen Mörder und ihrer Hintermänner" wünschte.

"Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer", so Grünen-Chefin Eva Glawischnig. "Dieser Angriff ist nicht nur ein grausamer Akt des Terrors, sondern auch ein Angriff auf einen der Grundpfeiler der Demokratie, nämlich auf die Presse- und Meinungsfreiheit." Omar Al-Rawi, Funktionär in der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) und SPÖ-Mandatar, zeigte sich auf Twitter "entsetzt und wütend" über den Anschlag.

Heinz Fischer schrieb an Francois Hollande

"Mein Mitgefühl und meine persönliche Anteilnahme gilt den Kolleginnen und Kollegen der getöteten Journalisten, ihren Familien und Freunden", so Bundeskanzler Werner Faymann, der erklärte, dass die Werte "Demokratie und Menschlichkeit, Meinungsfreiheit und Pressefreiheit" siegen werden. Bundespräsident Heinz Fischer zeigte sich in einem Kondolenzschreiben an Präsident Francois Hollande zutiefst schockiert.
"Mit Abscheu und Entsetzen verurteilt die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) den verheerenden Terroranschlag", hieß es von der Muslime-Vertretung in Wien. Ebenso verurteilte die Türkische Kultusgemeinde den "abscheulichen Terroranschlag" auf das Schärfste. "Wir werden uns als Gesellschaft nicht von Terror spalten lassen", so Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung bot den französischen Behörden Hilfe an.

100.000 in Frankreich auf der Straße

Mehr als 100.000 Menschen haben am Mittwochabend in ganz Frankreich bei Trauerkundgebungen der zwölf Todesopfer des Anschlags auf die Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" in Paris gedacht. In der Hauptstadt versammelten sich auf dem Platz der Republik mehr als 35.000 Menschen, wie die Polizei mitteilte. In vielen anderen Großstädten gingen ebenfalls tausende Demonstranten auf die Straße.

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