Österreich

Trauernde Eltern: "Handy lotste uns zu totem Sohn"

Heute Redaktion
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Weil sich Dennis stundenlang nicht bei seiner Familie meldete, ortete diese sein Handy. Dieses führte seine Liebsten in eine Halle. Dort lag Dennis tot am Boden. Begraben vom eigenen Auto.

„Ein Auto braucht Liebe. Man kann es nicht wie einen Menschen behandeln", schrieb Dennis auf Snapchat unter ein Foto seines VW. Am Freitag wurde sein ganzer Stolz zu seinem Schicksal.

Nachdem sich der Mechaniker, der Anfang April seine Lehrabschlussprüfung gehabt hätte, beim AMS um ein Praktikum gekümmert und in einem Baumarkt eingekauft hatte, fuhr er in eine Halle nach Stockerau (NÖ). Dennis durfte dort am Grund eines Freundes oft am Auto schrauben.

Letzte Nachricht um 12.57 Uhr

Um 12.57 Uhr schickte er seiner Mama die letzte Nachricht, weil er sich über einen Fehler des AMS ärgerte: „Jetzt hams ur das tam tam gmacht." Seine Mutter antwortete 27 Minuten später. Sie wollte wissen, was passiert ist, bekam aber keine Reaktion mehr.

Wie sich später herausstellte, dürfte ihr Sohn da bereits tot gewesen sein. Um 23.20 Uhr tippte die Frau: „Wo bist duuuuu" – versehen mit einem Tränen-Smiley. „Es passte so überhaupt nicht zu ihm, dass er nicht auf Nachrichten reagierte und nicht abhob. Dennis hing – wie so viele Jugendliche – die meiste Zeit am Handy", erzählte sein Stiefvater „Heute".

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Stiefvater fand den toten Buben

Quälend lange Stunden voller Sorge um den 21-Jährigen vergingen. Mitten in der Nacht nahmen Mutter, Stiefvater und Dennis' Freundin Isabella die Suche in die Hand. Sie orteten sein Smartphone via Google-Konto. Die Funktion „Zeitachse" führte sie dann um 3.21 Uhr zu besagter Halle in Stockerau. Für die Familie bot sich dort ein unerträglich trauriger Anblick: „Dennis lag tot unter seinem Auto. Beim Tieferlegen dürfte der Wagenheber umgestürzt sein. Sein VW hat ihn dann erdrückt", so der Stiefvater. Die vom Schicksal gebeutelte Familie will nun andere „Auto-Schrauber" warnen: „Sicherheit geht vor. Wenn Dennis sich mehr Zeit genommen hätte und zwei Reifen untergelegt hätte, wäre er noch am Leben …" (coi)