Weißer Sand, türkis glänzendes Wasser - und ein Stopp-Schild: Der berühmteste Strand der Welt, die Maya Bay auf der thailändischen Insel Ko Phi Phi Leh, wird wieder einmal für die Touristen gesperrt.
Ironie des Schicksals: Grund der Schließung ist die massive Umweltbelastung durch täglich rund 6.000 Besucher. Berühmt wurde der Strand durch den Film "The Beach" (2000) mit Leonardo DiCaprio, heute übrigens ein engagierter Umweltschützer.
Der "Titanic"-Star ist also indirekt schuld daran, dass wieder einmal einer der schönsten Strände der Welt geschlossen werden muss. Natürlich war es nicht DiCaprios Absicht. Doch mit seinem Aussteiger-Drama "The Beach" löste er über Nacht einen globalen Besucher-Hype aus, dem die unbewohnte Tropeninsel bei Phuket nicht lange standhielt.
Seit dem Filmerfolg wird die Maya Bay von Urlaubermassen überrannt und gehört für viele Thailand-Urlauber auf die To-do-Liste. Bis zu 6.000 Touristen wurden täglich mit Speedbooten von der bewohnten Nachbarinsel und sogar von Phuket in die abgelegene Bucht gebracht. Ein Selfie am seit Jahren als "DiCaprio-Beach" bekannten Traumstrand ist für viele Besucher Pflicht.
Die Folgen dieses Touristen-Ansturms waren verheerend: Die Anker der Ausflugsboote und die badenden Urlaubermassen zerstörten das Riff und die Korallen. Die Schwarzspitzenhaie, die in der flachen Bucht ihre Jungtiere aufzogen, verschwanden wie auch die Meeresschildkröten.
Am Strand der Traumbucht stapelte sich der Müll, während der Sand immer weniger wurde. Praktisch alle Besucher nahmen Originalsand von "The Beach" in leeren Wasserflaschen als Souvenir mit.
Auf Drängen von Meeresbiologen zogen die Behörden im Juni 2018 schließlich erstmals die Reißleine, schlossen die Maya Bucht für Besucher. Danach brach die Corona-Pandemie aus. So wurde die Bucht erst im Jänner 2022 wieder für Urlauber geöffnet - allerdings unter strengen Auflagen.
Schwimmen und Schnorcheln sind seither verboten. Besucher dürfen nur noch bis zu den Knien ins Wasser. Ranger pfeifen Urlauber zurück, die weiter als erlaubt ins Wasser waten. Wer Müll liegen lässt, Sand oder Muscheln mitnimmt, dem drohen hohe Geldstrafen. Fische füttern ist verboten. Das Mitbringen von Einwegverpackungen ebenfalls.
Boote dürfen nicht mehr in der Bucht anlegen. Die Touristenhorden werden nun auf der anderen Seite der Insel an einem Pier abgeladen, wo sie ein Eintrittsgeld bezahlen und über einen Holzsteg zur Maya Bay durch den Urwald wandern müssen. Doch jetzt ist wieder einmal Pause, und die Natur der Maya Bay kann sich endlich erholen.