Wahnsinnstat in Villach

"Trifft uns sehr" – Ex-Freundin trauert um Alex (14)

Ein Syrer (23) tötete in Villach einen 14-Jährigen mit einem Messer, verletzt fünf weitere Menschen. Die Trauer um den Kärntner Schüler ist groß.
16.02.2025, 11:29
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Die schockierende Bluttat in Villach sorgt in ganz Österreich für Bestürzung. Ein 23-jähriger Syrer soll am Samstagnachmittag wahllos mit einem Messer auf Passanten eingestochen haben. Laut Polizeiangaben starb ein 14-jähriger Jugendlicher, fünf Personen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, müssen drei Verletzte weiterhin auf der Intensivstation behandelt werden. Ein weiteres Opfer ist stabil und befindet sich in stationärer Behandlung. Bei den Verletzten handelt es sich um vier Österreicher und einen Türken.

Nur dem beherzten Eingreifen eines 42-jährigen Essenszusteller, der ebenfalls aus Syrien stammt, ist es wohl zu verdanken, dass es keine weiteren Opfer gibt. Der Mann rammte den Tatverdächtigen mit seinem Auto. Bei der Tatwaffe soll es sich nach Polizeiangaben um ein Klappmesser mit einer zehn Zentimeter Klinge gehandelt haben.

Nur sieben Minuten nach dem ersten Notruf konnte die Polizei den mutmaßlichen Angreifer festnehmen. Wie Fotos zeigen, soll der Syrer nach der Bluttat gelacht haben. Zeugen berichten zudem, dass der Mann bei seiner Wahnsinnstat "Allahu Akbar" gerufen haben soll. Zudem hob der junge Mann vor den Polizisten seinen Zeigefinger, möglicherweise zu einem Islamisten-Gruß. Wohl auch aus diesem Grund laufen die Ermittlungen des Landeskriminalamts und des Staatsschutzes derzeit in alle Richtungen – auch ein Terroranschlag könne nicht ausgeschlossen werden. Polizeilich aufgefallen soll der 23-jährige Asylwerber bisher nicht sein.

Große Trauer um 14-Jährigen

Während die Ermittler die näheren Hintergründe der Tat zu klären versuchen, ist die Trauer über den Tod des 14-jährigen Kärntners groß. In zahlreiche Social-Media-Accounts von engen Freunden des Schülers werden Storys und Beiträge auf Schwarz gestellt. Eine junge Villacherin trauert zudem auf TikTok über das Ableben von Alex. "Ich vermisse dich", schreibt das Mädchen zu einem gemeinsamen Foto. In der Kommentarspalte finden sich zahlreiche Beileidsbekundungen.

Gegenüber 5Minuten sprach nun auch die Ex-Freundin des jungen Villachers über die grausame Attacke. "Ja, es trifft uns alle sehr. Er war ein sehr guter Freund. Er hat immer auf jeden aufgepasst und versucht zu helfen, wo es geht. Jetzt müssen wir ihn einfach im Gedenken halten und mit der Liebe, die er uns gegeben hat, müssen wir an ihn denken", trauert die 14-jährige Charlotte um das junge Todesopfer.

Auch die beste Freundin des getöteten Kärntners trauerte am Sonntag am Tatort. "Jedes Mal, wenn wir uns gesehen haben bin ich ihm praktisch in die Arme gesprungen, weil ich mich so gefreut habe ihn zu sehen und dann hat er immer gelacht. Er hat immer auf mich aufgepasst und wenn etwas Schlechtes passiert ist, hat er sich immer darum gekümmert, dass es mir wieder gut geht", erklärt sie gegenüber 5Minuten.

In der Schule des Getöteten soll es am Montag eine psychologische Krisenbetreuung für Schülerinnen und Schüler, wie das Nachrichtenportal "5 Minuten" berichtet. Zudem werden am Sonntag in der Stadtpfarrkirche Kerzen für das Todesopfer und die fünf Verletzten angezündet.

"Gräueltat muss schärfste Konsequenzen haben"

Zutiefst geschockt zeigt sich Landeshauptmann Peter Kaiser nach den schrecklichen Vorkommnissen in Villach. "Diese unfassbare Gräueltat muss schärfste Konsequenzen haben! Ich habe immer in aller Deutlichkeit und unmissverständlich gesagt: wer in Kärnten, in Österreich lebt, muss Recht und Gesetz achten, hat sich unseren Regeln und Werten anzupassen. Wer dagegen verstößt, muss schärfste Konsequenzen erfahren - dem ist der Prozess zu machen, einzusperren und abzuschieben!", stellt Kaiser klar. Am Vormittag reiste der rote Landeschef nach Villach, stand trauernden Jugendlichen am Tatort bei.

Laut "Heute"-Infos habe sich der mutmaßliche Täter in den letzten Wochen selbst und niederschwellig radikalisiert. Die Ermittler gehen davon aus, dass dies über TikTok geschah. Da die Behörden aber keine Messenger-Überwachung haben, ist das noch unklar. Laut Ermittlerkreisen dürfte die Tat aber spontan geplant gewesen sein.

Messer extra für Tat gekauft

Die Ermittler gehen auch davon aus, dass es keinen zweiten Täter gibt, es gebe zumindest keine Hinweise darauf. Der Mitbewohner des 23-Jährigen will jedenfalls nichts von einer Radikalisierung mitbekommen haben. Der mutmaßliche Angreifer hatte sich das Messer erst vor kurzem extra für die Tat gekauft. Es handelte sich um ein Klappmesser mit einer Klingenlänge von zehn Zentimeter. Der Preis: rund 150 Euro.

{title && {title} } dav,wil, {title && {title} } Akt. 16.02.2025, 12:47, 16.02.2025, 11:29
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