Wien

Tritte gegen den Kopf  – "als würde er Fußball kicken"

Wegen versuchten Mordes muss sich ein 19-Jähriger vor Geschworenen verantworten. Er soll in Wien-Meidling einen Passant beinahe totgetreten haben.

Christian Tomsits
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    Der Angeklagte wurde am Montag in Handschellen vorgeführt.
    Der Angeklagte wurde am Montag in Handschellen vorgeführt.
    Denise Auer

    Weil er "halt keinen guten Tag hatte", soll der 19-Jähriger in Wien-Meidling einen völlig Fremden mit Tritten fast getötet haben. Als sich Leo J. am 2. Mai um 12:45 Uhr im Gastgarten eines Sushi-Lokals hinsetzte, soll er laut Anklage "über seine Lebenssituation frustriert" gewesen sein – möglicherweise weil er gerade von der Bank gekommen war.

    Angriff auf völlig Fremden

    Das spätere Opfer spazierte auf der Straße vorbei, da kam es zu einem Wortgefecht. Der etwa 50-Jährige soll daraufhin vom Gast gerempelt worden sein, rief "lass mich in Ruhe". Da rastete der gebürtige Serbe komplett aus und schlug mit der flachen Hand zu. "Ich hatte den Mann noch nie zuvor gesehen, aber er hat mich provoziert", erklärte der 19-Jährige am Montag am Wiener Landl.

    Was danach geschah, sorgt bei mehreren Augenzeugen selbst Monate später noch immer für Albträume: "Er trat mehrmals auf den Kopf des am Boden Liegenden ein, so als würde er einen Fußball kicken", so ein Passant, der dem Verletzten zu Hilfe eilte.

    "Der Mann ging mit großer Brutalität vor, zeigte keinerlei Hemmungen. Ich will gar nicht daran denken, was noch passieren hätte können, wenn wir nicht dazwischen gegangen wären", so eine weitere Zeugin vor Gericht.

    Trotz Gehirnerschütterung, einem verschobenem Bruch des Jochbogens, einem zertrümmerten Knöchel sowie gebrochenen Wadenbein und einer Vielzahl an Prellungen im Gesicht und am Körper überlebte das Opfer schwerverletzt – musste mehrere Wochen im Spital liegen. Der Angreifer flüchtete, konnte aber wenig später von Polizisten gefasst werden.

    Dreieinhalb Jahre Haft für Treter

    Der Angeklagte bekannte sich des Mordversuchs nicht schuldig. "Ich hatte nicht vor, ihn zu töten", meinte der junge Mann. Wegen schwerer Körperverletzung wurde er von den Geschworenen schlußendlich zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. Dem Opfer wurden 7.370 Euro Schmerzengeld zugesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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