Szene

Triumph! Golden Globe für Waltz und Haneke

Heute Redaktion
Teilen

Die in der Nacht auf Montag zum 70. Mal verliehenen Trophäen des Verband der Hollywood-Auslandspresse (HFPA), besser bekannt als Golden Globe, brachten für Österreich die erhofften Siege von Christoph Waltz und Michael Haneke. Weiters einige Überraschungen und einen klaren Verlierer: Steven Spielbergs Historiendrama "Lincoln" hatte sieben Gewinnchancen, holte am Ende aber nur eine einzige Trophäe für Drama-Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis in der Rolle des früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln.

Die in der Nacht auf Montag zum 70. Mal verliehenen Trophäen des Verband der Hollywood-Auslandspresse (HFPA), besser bekannt als Golden Globe, brachten für Österreich die erhofften Siege von . Weiters einige Überraschungen und einen klaren Verlierer: Steven Spielbergs Historiendrama "Lincoln" hatte sieben Gewinnchancen, holte am Ende aber nur eine einzige Trophäe für Drama-Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis in der Rolle des früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln.

US-Regisseur und Schauspieler Ben Affleck gewann mit seinem Politthriller "Argo" (dem Eröffnungsfilm der vergangenen Viennale) dagegen nicht nur den Globe-Hauptpreis für das beste Filmdrama, sondern auch den Globe als bester Regisseur.

Für Doubles sorgten auch die Österreicher Michael Haneke und Christoph Waltz. Beide konnten ihren Triumph von 2010 wiederholen und können nun optimistisch auf die am 24. Februar zur Vergabe anstehenden Oscars blicken, wo sie (Hanekes "Amour" gleich fünffach) ebenfalls nominiert sind.

Waltz erhielt seinen Preis gleich als Erster

Waltz musste nicht lange warten: Der Globe für die beste Nebenrolle, den er für seinen Kopfgeldjäger King Schultz in dem Western "Django Unchained" von Quentin Tarantino (der Regisseur erhielt überraschend den Drehbuchpreis) erhielt, war der erste Preis, der in der Nacht zum Montag bei der von den Komikerinnen Tina Fey und Amy Poehler pointiert moderierten Filmgala im Beverly Hilton Hotel vergeben wurde.

"Lasst mich kurz durchatmen"

"Lasst mich kurz durchatmen", waren die ersten Worte, als Waltz auf die Bühne trat, um sich seine Trophäe abzuholen. "Ich habe das nicht erwartet. Als mein Name aufgerufen wurde, haben meine Knie nachgegeben. Es ist unglaublich", meinte der 56-jährige Wiener, dessen steile internationale Karriere mit Tarantinos "Inglorious Basterds" begonnen hatte, bei den Backstage-Interviews.

Haneke bekam Preis von "Sly und Arnie"

Eineinhalb Stunden später war Michael Haneke dran, der sich mit seinem französischsprachigen Altersdrama "Amour" (Liebe) gegen den französischen Hit "Ziemlich beste Freunde", den norwegischen Historienfilm "Kon-Tiki", dem Cannes-Konkurrenten "Der Geschmack von Rost und Knochen" von Jacques Audiard sowie dem dänischen Film "Die Königin und der Leibarzt" durchsetzen konnte.

Den Golden Globe für den besten nicht-englischsprachigen Film überreichten Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger, die beide Scherze über ihr schlechtes Englisch machten, das sie für diese Kategorie prädestiniere.

"Hätte nie gedacht, dass ich Preis von Österreicher kriege"

"Ich habe nie gedacht, dass ich eine Auszeichnung in Hollywood von einem Österreicher bekomme", lachte Haneke und bedankte sich vor allem bei seinen Hauptdarstellern Jean-Louis Trintignant und Emmanuelle Riva: "Ich denke, ohne sie würde ich nicht hier sein. Und wenn dieser Preis in meiner Hand ist, glaube ich: Der Sockel ist vielleicht für mich und mein Team - aber der goldene Globus ist für diese überaus fantastischen Schauspieler."

Faymann gratuliert artig

Kurz vor halb sechs Uhr früh trafen bereits Gratulationen des österreichischen Bundeskanzlers Werner Faymann ein: "Michael Haneke gehört nicht erst jetzt zu den bedeutenden Protagonisten seiner Branche. Aber durch eine solche Auszeichnung muss nun wirklich jedem klar sein, dass er in einem Atemzug mit den ganz großen Filmschaffenden zu nennen ist", hieß es in seinen Aussendungen. Und: "Ich freue mich sehr, dass die schauspielerische Leistung von Christoph Waltz in 'Django Unchained' mit einem so prestigeträchtigen Preis gewürdigt wurde."

Lebenswerk-Preis für Jodie Foster schon mit 50

Während "Argo" und "Django Unchained" je zwei Trophäen einheimsen konnten und der meiste Applaus des Galaabends dem Ex-Präsidenten Bill Clinton und der Gewinnerin des Cecil B. DeMille- (50), galt, gewann Tom Hoopers Filmmusical "Les Misérables" gleich drei Golden Globes - in der Sparte "Musical/Komödie" siegte der Film ebenso wie die Darsteller Hugh Jackman und Anne Hathaway.

Beste Schauspielerin in einem Filmdrama wurde Jessica Chastain ("Zero Dark Thirty"). Die britische Sängerin Adele (24) holte mit dem Bond-Titelsong "Skyfall" den Golden Globe für den besten Filmsong. Und schließlich gingen je zwei der insgesamt 25 Kategorien auch an die TV-Serien "Homeland" und "Girls".

Seite 2: Alle Gewinner der "Golden Globe"-Nacht!

Die wichtigsten "Golden Globe"-Gewinner:

   - Bestes Filmdrama: "Argo"

   - Beste Komödie oder bestes Musical: "Les Miserables"

   - Bester ausländischer Film: "Amour" (Liebe) (Frankreich, Deutschland, Österreich)

   - Beste Regie: Ben Affleck ("Argo")

   - Bestes Drehbuch: Quentin Tarantino ("Django Unchained")

   - Bester Schauspieler in einem Filmdrama: Daniel Day-Lewis ("Lincoln")

   - Beste Schauspielerin in einem Filmdrama: Jessica Chastain ("Zero Dark Thirty")

   - Bester Schauspieler in einer Komödie oder einem Musical: Hugh Jackman ("Les Miserables")

   - Beste Schauspielerin in einer Komödie oder einem Musical: Jennifer Lawrence ("Silver Linings Playbook")

   - Bester Nebendarsteller: Christoph Waltz (“Django Unchained”)

   - Beste Nebendarstellerin: Anne Hathaway ("Les Miserables")

   - Beste TV-Serie: "Homeland"

   - Beste TV-Serie (Komödie oder Musical): "Girls"