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Trotz Austro-Hilfe: Portugal riegelt Grenzen ab

Portugal kämpft mit allen Mitteln gegen die steigenden Corona-Zahlen: Das Land hat am Sonntag ein Ein- und Ausreiseverbot erlassen.

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In Portugal ist die Angst vor dem Coronavirus mittlerweile so groß, dass sogar die Grenze zum befreundeten Spanien kontrolliert wird.
In Portugal ist die Angst vor dem Coronavirus mittlerweile so groß, dass sogar die Grenze zum befreundeten Spanien kontrolliert wird.
MIGUEL RIOPA / AFP / picturedesk.com

Das Corona-Hochrisikogebiet Portugal hat sich zur Eindämmung der Pandemie abgeriegelt. Seit Sonntag ist in dem beliebten Ferienziel die Ein- und Ausreise ohne triftigen Grund untersagt. An der Landesgrenze zum Nachbarn und EU-Partner Spanien wurden – wie bereits im Frühling 2020 – wieder Kontrollen eingeführt. Auf Grund der heiklen Lage teilte Österreich am Sonntag mit, dass es schwer kranke Corona-Patienten aus Portugal aufnehmen würde.

Warum sind die Schritte nötig geworden? Portugal droht die Corona-Pandemie völlig aus der Hand zu geraten. Die Todeszahlen sind mittlerweile die höchsten in ganz Europa. Dazu kommt eine völlige Überlastung des Medizinpersonals. Gemäß Medienberichten bilden sich vor den Spitälern lange Schlangen mit Krankenwagen.

Portugal hat nicht mehr genügend Intensivbetten, um alle Corona-Infizierten versorgen zu können. So gab es am Samstag auf dem Festland nur noch sieben freie Betten der insgesamt 850 für Covid-19-Patienten vorgehaltenen Intensivbetten. 70 Prozent der portugiesischen Ärzte, Ärztinnen und Pflegepersonen –um die 23.000 – haben sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie mit dem Coronavirus angesteckt. Davon ist erst die Hälfte schon wieder gesund und einsatzbereit, wie die BBC berichtet.

Grenzkontrollen zu Spanien

Anfang dieser Woche werde zur Unterstützung der portugiesischen Fachkräfte ein Team von 27 Ärzten und Sanitätern aus Deutschland ins Land geschickt. Diese sollen in den überlasteten Krankenhäusern aushelfen. Auch Feldkrankenbetten und Beatmungsgeräten sollen nach Portugal geliefert werden, wie der "Spiegel" berichtet. 

An Häfen und Flughäfen wurden zudem nach dem Regierungsdekret die Kontrollen verschärft. Ausnahmen gelten unter anderem für Menschen, die zur Arbeit fahren, an ihren Hauptwohnsitz zurückkehren oder beruflich unterwegs sind, für den Warentransport sowie für medizinische Notfälle oder humanitäre Hilfe. Die 1.214 Kilometer lange Landgrenze zwischen Portugal und Spanien war wegen der Pandemie bereits erstmals am 17. März geschlossen worden. Erst am 1. Juli wurde sie im Zuge der seinerzeit stark rückläufigen Zahlen wieder geöffnet.

Die Bundesregierung erklärte Portugal zum Hochrisikogebiet und verhängte dann am Freitag für das Land am Südwestzipfel Europas und andere Länder mit gefährlichen Coronavirus-Varianten eine Einreisesperre, die zunächst bis zum 17. Februar gilt.

"Sehr schlimme Lage"

Die Corona-Lage in Portugal ist nach Worten von Ministerpräsident António Costa "sehr schlimm". Am Samstag wurden in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern 12.435 Neuinfektionen und 293 weitere Corona-Tote registriert. Gemessen an der Bevölkerungszahl gehören diese Werte nach Berechnungen von internationalen Organisationen zu den höchsten Werten weltweit. 

Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen 1.429 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an. Damit liegt Portugal vor Spanien (1.026) an der Spitze der 30 erfassten Länder. 

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