Burgenland

Frau sauer: "Trotz Behinderung kein Zutritt für mich"

Eine 61-Jährige ist verärgert: Trotz einer Behinderung von 50 Prozent sei ihr der kostenlose Zutritt zur Wirtschaftsmesse in Gols verwehrt worden.

Heute Redaktion
Das 53. Golser Volksfest ist eröffnet! LR Leonhard Schneemann (2.v.r.) mit Bgm. LAbg. Kilian Brandstätter (1.v.r.), Schlossspiele Kobersdorf-Intendant Wolfgang Böck (3.v.l.), Organisator Dieter Horvath (1.v.l.), Weinkönigin Susanne Riepl und Winzern.
Das 53. Golser Volksfest ist eröffnet! LR Leonhard Schneemann (2.v.r.) mit Bgm. LAbg. Kilian Brandstätter (1.v.r.), Schlossspiele Kobersdorf-Intendant Wolfgang Böck (3.v.l.), Organisator Dieter Horvath (1.v.l.), Weinkönigin Susanne Riepl und Winzern.
Büro LR Schneemann

Noch am Wochenende lief das 53. Golser Volksfest und die Wirtschaftsmesse Pannonia im burgenländischen Gols.

Doch eine 61-Jährige (Anm.: sie will anonym bleiben) zeigt sich nach ihrem misslungenen Besuch verärgert: "Trotz Behinderung gab es keinen Zutritt für mich."

Was war passiert? Die Frau wollte am Donnerstag um 18.15 Uhr die Wirtschaftsmesse besuchen: "In den vergangenen Jahren konnte man ohne Weiteres gratis hinein", so die 61-Jährige zu "Heute".

Doch heuer war alles anders: Bei der Kassa sei ihr von zwei Mitarbeiterinnen erklärt worden, sie dürfte nach Vorschrift des Bürgermeisters aufgrund ihres geringen Behinderungsgrades (50 Prozent) nicht mehr hinein: „Bisher konnten Menschen mit Behinderung die Messe besuchen, nun aber laut neuer Vorschrift erst ab einem Behinderungsgrad von 70 Prozent", so die Frau enttäuscht.

Kein Gratis-Eintritt, Frau fuhr wieder heim

Sie erhalte eine Berufsunfähigkeitspension ("Ich hatte mehrere Erkrankungen bis hin zu über 40 Operationen"), komme mit 1.500 Euro über die Runden. Bei der Messe wollte sie sich über Solarpaneele und Solartechnik informieren, daraus wurde nun nichts. Den Eintritt bezahlte sie nicht, sondern blieb der Messe fern und fuhr wieder nach Hause.

Bürgermeister Kilian Brandstätter (SP) sprach in einer ersten Reaktion von einem "groben Missverständnis". Personen, die einen Behindertenausweis vorzeigen, würden hineingelassen werden: "Das wurde heuer und in der Vergangenheit so gehandhabt, da hat sich nichts geändert." Es sei schade, dass eine Veranstaltung so ins schiefe Licht gerückt werde. Denn: Hier am Gelände sei alles barrierefrei, mit einem tollen musikalischen Programm erwarte man bis zum Abschluss möglicherweise sogar die 100.000-Besucher-Marke knacken zu können.

Reibungsloses Fest

Laut Gemeinde Gols habe man im Vorfeld penibel mit anderen Veranstaltungen und Messen verglichen: „Und fast überall, inklusive Wien, war ein freier Eintritt ab 70 Prozent-Behinderung möglich.“

Das zehntägige Volksfest liefe laut Gemeinde (Stand Wochenende 19. bis 21. August) sehr gut und reibungslos nach Plan und bis auf ganz wenige Beschwerden werde die Regelung bezüglich Behinderter akzeptiert.

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