Österreich

Trotz Buchung: Kein Boarding für Behinderten

Heute Redaktion
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Bild: Heinz Himmer/Pressmedia

Seit Donnerstag ist Zoltan J. (60) der traurigste Wien-Tourist: Trotz Ticket mit Rollstuhlservice (636 Euro) durfte er nicht in den AUA-Jet OS301 nach Kopenhagen. Nur seine Koffer hoben ab.

Heimat hat mit Liebe zu tun. Zoltan J. ist in Wien aufgewachsen, dann verschlug ihn der Beruf als Dolmetscher nach Dänemark. Vor sechs Jahren haben ihn ein Schlaganfall und eine Hüftoperation in den Rollstuhl gezwungen. Aber auch schwer behindert zieht es den 60-Jährigen oft in seine Heimatstadt zurück. Meist fliegt Zoltan J. mit Billig-Airlines.

Wegen eines Arzttermines aber nahm er diesmal 636 Euro für den Rückflug nach Kopenhagen mit der AUA in Kauf. Im Preis inkludiert und angemeldet: der Transport seines elektrischen Rollstuhles.

Umso größer dann vergangenen Donnerstag der Schock: Zoltan J. und sein Gefährt wurden am Schalter für gehandicapte Passagiere gestoppt. Die bereits eingecheckten Koffer aber hoben mit OS 301 ab. AUA-Sprecher Peter Hödl dazu: "Leider konnte nicht rasch geklärt werden, welche Batterien der Rollstuhl hat. Lithium-Ionen-Akkus aber dürfen wegen Brandgefahr nicht in den Laderaum."

Nachsatz: "Natürlich kann der Kunde kostenlos umbuchen oder er bekommt sein Geld zurück." Vorerst blieb Zoltan J. ohne Wäsche und Unterkunft zurück. Traurig, aber der Heimat weiter verbunden: "Wien kann ja nichts dafür."