Politik

56 Prozent trotz Corona für Abschaffung der ORF-Gebü...

Die Berichterstattung in der Corona-Krise hat nicht dazu geführt, dass deutlich mehr Menschen die GIS-Gebühren bezahlen wollen.

Heute Redaktion
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In Zeiten von Corona wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk ORF immer wieder für seine umfassende Berichterstattung gelobt. In der breiten Gesellschaft ist die Akzeptanz der GIS-Gebühren deshalb aber trotzdem nicht besonders hoch, wie eine Studie des Gallup Instituts zeigt.

34 Prozent der Befragten finden die GIS-Gebühr in Ordnung, 56 Prozent würden sie lieber abschaffen. Die vehementesten Gegner der Gebühr finden sich unter Anhängern der FPÖ und jenen, die meinen, dass eine fremde Macht hinter der Coronakrise stecke (das sind laut Gallup immerhin stabile 26 Prozent der Bevölkerung mit einem Schwerpunkt in den jüngeren Gruppen).

Skepsis, aber hohe Nutzung

"Die Verschwörungstheoretiker konzedieren dem ORF zwar weniger Glaubwürdigkeit und zeigen geringe Akzeptanz für Gebühren, das hält sie aber nicht davon ab, ihn intensiv zu nutzen", so Gallup-Geschäftsführerin Andrea Fronaschütz.

Wie der "Standard" berichtet, wollen 72 Prozent der GIS-Gegner den ORF aus Werbeeinnahmen finanziert sehen, 34 Prozent direkt aus dem Staatsbudget, 32 Prozent über freiwillige Spenden, neun Prozent über eine ORF-Steuer und fünf Prozent über eine Haushaltsabgabe wie in Deutschland.

Abschaffung unwahrscheinlich

Das gilt aber nur für das lineare Fernsehen. Denn die Zahlungsbereitschaft ist noch einmal niedriger, wenn es über das Streaming via TV-Thek geht. 65 Prozent wollen dafür keine GIS bezahlen, das ist auch durch ein gerichtliches Urteil gedeckt. 22 Prozent der Befragen wären dafür.

Die Abschaffung der GIS-Gebühren ist seit dem Platzen der türkis-blauen Koalition durch Heinz-Christians Straches Ibiza-Urlaub unwahrscheinlicher geworden. "Diese Krise hat die Bedeutung des ORF noch einmal klar vor Augen geführt", sagte kürzlich auch Gerald Fleischmann, Kanzlerbeauftragter für Medienpolitik, im Interview mit dem "Standard". "Viele, die früher Sender verkaufen wollten oder den ORF zerschlagen, denken um. Ich will mir kein Urteil anmaßen, aber der ORF trägt hier wesentlich staatspolitische Verantwortung."

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