Trotz Panne rollt Madonna-Express los

Madonna hat am Donnerstagabend ihre MDNA-Welttournee in Israel gestartet. Die "Queen of Pop" zeigte im ausverkauften Ramat Gan Stadion in Tel Aviv ein ohrenbetäubendes wie optisch ausuferndes Pop-Spektakel, erwartungsgemäß mehr Show als Konzert, aber was für eine Inszenierung: Im Technosound und mit viel theatralischem und technischem Pomp fetzte der Superstar durch eine Zusammenstellung von neuem Material und Hits, die eine Frischzellenkur erlebten.

Madonna hat am Donnerstagabend ihre MDNA-Welttournee in Israel gestartet. Die "Queen of Pop" zeigte im ausverkauften Ramat Gan Stadion in Tel Aviv ein ohrenbetäubendes wie optisch ausuferndes Pop-Spektakel, erwartungsgemäß mehr Show als Konzert, aber was für eine Inszenierung: Im Technosound und mit viel theatralischem und technischem Pomp fetzte der Superstar durch eine Zusammenstellung von neuem Material und Hits, die eine Frischzellenkur erlebten.

Martin Solveig, der auch als Ko-Produzent bei einigen Nummern auf "MDN" fungierte, hatte das Vorprogramm bestritten und dabei u.a. Tracks seiner Chefin remixt.

Kurze Panne

Dann gab es ganz viel Michael Jackson zu hören, ehe die ohnehin schon um fast 45 Minuten verspätete Show auch noch einen Fehlstart hinlegte: Nach zwei Takten war vorübergehend Schluss, das Licht im Oval ging wieder an. Nach zehn Minuten Stille ging es mit einem Intro - Glockengeläut und sakrale Gesänge, zu denen "Mönche" ein riesiges Weihrauchgefäß schwenkten - los, ehe Madonna einer Art Tabernakel entstieg und "Girl Gone Wild" sang - und zwar live, im engen schwarzen Catsuit und High Heels.

Madonna rockt mit E-Gitarre

Fetzig im Techno-Sound und extrem laut ging es weiter ("Revolver"), zu "Gang Bang" (dem stärksten Track auf "MDNA") waberten die Bässe, während Madonna Liebhaber abknallte und Blut über die Videowalls spritze. Wenn sich Madonna eine Gitarre umhängt, ist das mehr Accessoire als Instrument, aber was kümmert es die Diva? "I Don't Give A*" schmetterte sie dem Publikum in brutaler Lautstärke entgegen. Da will eine zuletzt schwer geschmähte Pop-Königin die Ansprüche auf den Thron untermauern.

Mit dem baskischen Kalakan Trio brachte die Künstlerin vor den rund 33.000 Besuchern, darunter Supermodel Bar Refaeli, eine überarbeitete Version von "Open Your Heart". Und Madonna nutze die Gelegenheit, um eine Friedensbotschaft anzubringen: "Die Kriege müssen stoppen", sagte sie und verwies auf die tausendjährige Geschichte der Konflikte im Mittleren Osten.

Klassiker in neuer Form

Man muss Madonna den Versuch anrechnen, ihre Klassiker nicht nur im gewöhnten Arrangements wiederzugeben. Eigenzitate wurden passend eingestreut, so mancher Hit erschallte hyperventilierend. "Like A Virgin" im Walzertakt und mit "traurigen" Violinen angereichert, war dann jedoch schwer überzogen. Dafür ging es zum Finale zurück auf den Dancefloor.

Die Show in Tel Aviv soll kolportierten Angaben zufolge 3,1 Millionen Euros gekostet haben. Die Garderobe der 53-Jährigen stammte von Designern wie Jean Paul Gaultier, Dolce & Gabbana und Fausto Puglisi. Die Künstlerin trug auch Prada sowie Stücke aus ihrer eigenen Linie Truth Or Dare und Schuhe von Miu Miu. Apropos: 700 Schuhe werden auf die Konzertreise mitgenommen, berichtete Stylistin Arianne Phillips dem Mode-Onlineportal WWD.

Im Juli in Wien

Die MDNA-Tour führt Madonna vorerst bis 17. November vor allem durch Asien, Europa und die USA. Zum ersten Mal wird die Sängerin auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Kolumbien und in der Ukraine auftreten. 2013 könnten Konzerte in Australien folgen. In Wien gastiert sie am 29. Juli im Ernst-Happel-Stadion, es gibt noch Karten.

Die Tracklist der MDNA-Tour

Girl Gone Wild

Revolver

Gang Bang

Papa Don't Preach

Hung Up

I Don't Give A"

Express Youself - Mit Zitat Lady Gaga "Born This Way"

Give Me All Your Luvin'

Turn Up The Radio

Open Your Heart (mit Kalakan Trio)

Sagara Jo (Kalakan Trio ohne Madonna)

Masterpiece

Vogue

The Erotic Candy Shop

Human Nature

Like A Virgin

I'm Addicted

I'm A Sinner

Like A Prayer

Celebration

APA/red