Wien

Trotz Pool-Sperre: Stau am Gürtel blieb aus

Die Befürchtungen, die "Gürtelfrische" werde ein Stau-Chaos in Wien auslösen, haben sich zumindest in den ersten Tagen nicht bewahrheitet.

Clemens Pilz
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Trotz der Sperre der Gürtel-Querung bei der Stollgasse kam es am Montag zu keinem Stau.
Trotz der Sperre der Gürtel-Querung bei der Stollgasse kam es am Montag zu keinem Stau.
Heute.at/Video3

Die "Gürtelfrische West" soll den Wienern Abkühlung verschaffen, erhitzte aber schon im Vorfeld die Gemüter. Nun zeigte sich: Vieles wird heißer gekocht, als gegessen. ÖVP, FPÖ und Team Strache befürchteten durch das (in der Kulturkommission einstimmig beschlossene) Projekt ein Stau-Chaos, dieses blieb am Wochenende aber aus. Auch ein "Heute"-Lokalaugenschein bei der gesperrten Gürtel-Querung nahe des Westbahnhofs zeigte keine langen Blechschlangen.

Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) hatte den Gürtel-Pool als "Geldvernichtungsaktionen" bezeichnet, "die nichts bringen außer weitere grüne 'Denkmäler' auf Kosten der Steuerzahler". Der Verkehrssprecher der ÖVP Wien, Manfred Juraczka, sah in dem Projekt den "nächsten Anschlag auf Wiens Verkehrsadern". Heinz-Christian Strache kritisierte "Schikane gegen die Wiener Autofahrer". 

Am Gürtel planschen bei freiem Eintritt

Genützt haben die Proteste nichts, bis Ende August steht der Gürtel-Pool täglich von 10 bis 22 Uhr als neues, wenn auch kleineres öffentliches Schwimmbad bei freiem Eintritt zur Verfügung. Grünflächen, eine Bühne für Künstler und Kulturschaffende sowie ein Bus-Labor mit Übernachtungsmöglichkeit bieten Raum zum Durchatmen in der Sommerhitze.

Um den Befürchtungen vieler Anrainer, dass die Gürtelfrische zu einer nächtlichen Lärmquelle werden könnte, entgegen zu wirken, wurde ein Security-Dienst beauftragt. Die Mitarbeiter sorgen auch in der Nacht dafür, dass auf dem öffentlich zugänglichen Areal alles ruhig und sicher bleibt.

Bezirkschef will Areal jährlich nutzen

Nach Ende des Projekts soll die Gürtelfrische West dann auch an anderen Orten in Wien zum Einsatz kommen. Wie berichtet, wurde das Projekt ja deswegen umgeplant, damit es mobiler wird und künftig etwa in Stadterweiterungsgebieten verwendet werden kann. Durch diese Konzeptänderung hat sich der Start des Projekts um eine Woche verzögert.

Die Kosten von 150.000 Euro werden zwischen den Bezirken 7 und 15 geteilt, wobei der Neubau ein Drittel zahlt, der 15. Bezirk die übrigen zwei Drittel. Und Bezirkschef Zatlokal plant schon jetzt eine Rückkehr: Er will die Verbindungszone zwischen 7. und 15. Bezirk auch in den nächsten Jahren als Veranstaltungsraum im Sommer nutzen.

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