Österreich

Trotz Stadionlösung muss es Volksbefragung geben

Heute Redaktion
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Obwohl das Stadion des LASK am Pichlinger See längst vom Tisch ist, muss darüber abgestimmt werden.
Obwohl das Stadion des LASK am Pichlinger See längst vom Tisch ist, muss darüber abgestimmt werden.
Bild: LASK, Stadt Linz

Obwohl das neue LASK-Stadion in Pichling längst offiziell vom Tisch ist, wird es eine Volksbefragung dazu geben. Das hat Bürgermeister Luger heute verkündet.

Es klingt kurios: Anfang Juli präsentierte die Landes- und Stadtpolitik eine Stadionlösung für Linz, die den Streit um die Arena am Pichlinger See beilegen sollte.

Der LASK bekommt die Gugl, Blau Weiß eine eigene kleine Arena, der Pichlinger See bleibt wie er ist und das Stadion dort ist kein Thema mehr – mehr hier.

Dachte man! Denn heute ließ Bürgermeister Klaus Luger die nächste Bombe in Sachen Stadion platzen.

"Stadion am Pichlingersee: 8.348 beglaubigte Unterschriften vorgelegt. Volksbefragung muss stattfinden" so der schlichte Titel einer Aussendung von Freitag um 11.23 Uhr.

Der Inhalt ist hochbrisant – und dürfte auch bei manchen für Kopfschütteln sorgen.

Kurz gesagt geht es darum, dass trotz der Sportlösung eine Befragung durchgeführt werden MUSS.



Das ist der Grund für die Befragung


Grund: Da die Bürgerinitiative die Volksbefragung mit zwei Teilfragen eingeleitet hat „soll die Stadt den Pichlingersee und den umliegenden Grüngürtel weiterhin als unbebautes Naherholungsgebiet schützen und die Umwidmung für ein Stadion ablehnen?" und eine offizielle Anfrage durch ihren Zustellungsbevollmächtigten an Herrn Bürgermeister Luger gerichtet hat, ist eine Volksbefragung durchzuführen", erklärt der Bürgermeister.

Heißt im Klartext: Weil es in der Frage nicht nur rein ums Stadion geht, sondern auch darum, dass der Pichlinger See als Naherholungsgebiet geschützt werden soll, gibt es die Befragung trotz Stadionlösung.

Exakt 8.348 Linzer BürgerInnen haben nämlich als UnterstützerInnen für die Durchführung einer Volksbefragung der Bürgerinitiative zum Erhalt des Naherholungsgebietes „Pichlinger See" bzw. gegen den Bau eines Fußballstadions unterschrieben. Somit ist die 4-Prozent-Hürde genommen.

Und damit ist die Befragung für die Stadt Pflicht. Lösung hin oder her.



1,2 Millionen für Befragung?


Die ÖVP kritisiert die geplante Volksbefragung. "Es macht doch keinen Sinn, zu einem Projekt zu befragen, das es gar nicht geben wird", so der Linzer VP-Klubchef Martin Hajart zu "Heute.at".

Laut Schätzungen könnte die Befragung 1,2 Millionen Euro Steuergeld kosten. Hajart sieht den Ball jetzt auch bei der Bürgerinitiative. Sie soll mithelfen, eine Lösung zu finden, um die teuere Befragung zu verhindern.



Initiative: "Können Antrag jederzeit zurückziehen"


Auf unserer Facebook-Seite von "Heute Oberösterreich" reagierte die Bürgerinitiative auf die Mitteilung von Luger so: "Von Seiten der Bürgerinitiative wurde ein Gesprächstermin Mitte August mit Bürgermeister Klaus Luger vereinbart, wo das weitere Vorgehen in Ruhe hätte besprochen werden sollen. Daher sind wir von dieser Pressemitteilung überrascht", so die Gruppe.

Und weiter: "Unser Ziel ist: der nachhaltige und dauerhafte Schutz des Grünzugs und Naherholungsgebiets rund um den Pichlinger See. Dazu braucht es unseres Erachtens keine Volksbefragung mehr, sondern nur ein entschlossenes Vorgehen und 100% Bekenntnis zum Grünzug von Seiten der Stadt. Wenn das vorhanden ist, können wir den Antrag für eine Volksbefragung jederzeit zurückziehen."

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