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Trotz Verurteilung: Praljak stand kurz vor Freilassung

Kroaten-General Slobodan Praljak vergiftete sich kurz nach der Urteilsverkündung. Dabei wäre er möglicherweise bald frei gekommen.

Heute Redaktion
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Kurz nach der Urteilsverkündung vergiftete er sich.
Kurz nach der Urteilsverkündung vergiftete er sich.
Bild: picturedesk.com

Praljak (72) befindet sich seit 2004 in Den Haag. Er wurde somit vor knapp 14 Jahren nach Holland überstellt. Das bedeutet, dass er trotz Verurteilung kurz vor seiner Freilassung stand.

Der Grund: Wenn Verurteilte zwei Drittel ihrer Haftstrafe abgesessen haben, werden sie in Den Haag oftmals auf Bewährung freigelassen. Der Kroaten-General, der zu 20 Jahren hinter Gittern verurteilt wurde, hatte die Zwei-Drittel-Grenze bereits überschritten.

Verhandlung unterbrochen

Direkt nach der Urteilsverkündung schrie Praljak: "Ich bin kein Krimineller." Dann griff er zu einem Fläschchen, legte den Kopf in den Nacken und trank die bislang unbekannte Substanz.

Anschließend setzte er sich auf seinen Sessel. Als der Richter die Gerichtsverhandlung weiterführen wollte, unterbrach ihn Praljaks Verteidigerin: "Mein Mandat hat Gift getrunken."

Sofort brach der Richter die Verhandlung ab. Notärzte machten sich sofort auf den Weg zum Gerichtssaal und brachten Praljak ins Spital. Dort kämpften sie um sein Leben - jedoch vergeblich. Der Kroaten-General starb nur Augenblicke später. (slo)

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