Österreich

Trotzreaktion? Nur knappe Mehrheit für Bürgermeister

Am Dienstag wurde der neue und alte Kremser Bürgermeister Reinhard Resch im Gemeinderat gewählt, das Ergebnis sorgte allerdings für Katerstimmung.

Heute Redaktion
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Der Dienstagabend dürfte für Resch einen bitteren Beigeschmack gehabt haben.
Der Dienstagabend dürfte für Resch einen bitteren Beigeschmack gehabt haben.
Bild: Daniel Schreiner, iStock

Im Oktober gewannen die Sozialdemokraten unter Bürgermeister Reinhard Resch in Krems die Gemeinderatswahl mit einem Erdrutschsieg: 46 Prozent in einer Stadt, die vor wenigen Jahren noch tief schwarz gefärbt war. Weniger Grund zur Freude gab es für Resch am Dienstagabend im Gemeinderat.

Während die Kremser sich eindeutig für Resch entschieden hatten, musste der neue und alte Bürgermeister im Gemeinderat zittern. Mit 21 von 40 Stimmen fiel das Ergebnis überraschend knapp aus. Das Ende der rot-schwarzen Koalitionsära scheint damit vorprogrammiert.

Großteil wählte weiß

Geht man davon aus, dass alle 19 SPÖ-Mandatare für Resch stimmten, bekam er nur von zwei weiteren Gemeinderäten Stimmen. Während die Freiheitlichen offenbar geschlossen für ihre Spitzenkandidatin Susanne Rosenkranz stimmten (Sechs Stimmen, bei sechs FP-Mandaten), dürfte auch die geschlagene Volkspartei Reschs Wiederwahl boykottiert haben. Der Großteil der übrigen Stimmzettel blieb nämlich weiß.

Auf die Kremser Stadtpolitik könnten damit schwierige Zeiten zukommen. Zwar brauchen die Sozialdemokraten nur die Unterstützung von zwei weiteren Mandataren um Mehrheiten bilden zu können, sehen sich nach dem klaren Wahlsieg aber im Gemeinderat doch mit starkem Gegenwind konfrontiert. Resch appellierte dennoch: "Wir müssen uns den Herausforderungen gemeinsam stellen."

(min)