Welt

Trump: "Habe Recht dazu, Russland zu informieren"

Medienberichten zufolge soll US-Präsident Donald Trump beim Besuch von Russlands Außenminister Sergej Lawrow heikle Details weitergegeben haben.

Heute Redaktion
Teilen
Trump und Lawrow
Trump und Lawrow

Am vergangenen Mittwoch besuchte Lawrow Trump in Washington. Nach dem Wirbel um von einem russischen Fotografen veröffentlichte Fotos sorgt nun der Gesprächsinhalt für Aufregung.

Der US-Präsident habe hochsensible Geheimdienstinformationen an Lawrow und den russischen Botschafter Sergej Kislyak weitergegeben, berichten etwa die "Washington Post" oder die "New York Times".

Erfuhr Lawrow, was Verbündeten vorenthalten blieb?

Es habe sich um Informationen über eine mögliche Bedrohung durch IS-Terroristen gehandelt, die die Nutzung von Laptops an Bord von Flugzeugkabinen betreffen. Die Informationen seien so geheim, dass sie sogar Verbünden vorenthalten würden.

Trump soll außerdem enthüllt haben, wie der IS einen Anschlag plante und aus welcher Stadt der Geheimdienst die Informationen bezog. Das birgt die Gefahr, dass die Quelle aufgedeckt wird und

das Informantennetzwerk ins Wanken gerät.

Trump: "Habe das Recht dazu"

Trump selbst rechtfertigte sich am Dienstag auf Twitter: "Als Präsident wollte ich mit Russland Terrorismus und Flugsicherheit betreffende Fakten teilen, wozu ich das Recht habe. Aus humanitären Gründen, außerdem will ich, dass Russland seinen Kampf gegen Isis und Terrorismus in hohem Maß intensivieren kann.

Kritik der Demokraten

Demokraten wie Charles Schumer, Oppositionsführer im Senat, schossen sich auf Trump ein. Doch auch Paul Ryan, Sprecher des Abgeordnetenhauses und Trump-Verbündeter hob hervor, wie wichtig Geheimdienstinformationen sind: "Wir wissen nicht, was gesagt wurde, aber die Geheimnisse unserer Nationen zu schützen, hat höchste Priorität."

Auch Enthüller Edward Snowden gab seinen Senf dazu ab. "Das nächste Mal, wenn jemand behauptet, dass das Aufzeigen von verfassungswidriger Massenüberwachung gegenüber der Presse eine rote Linie überschritten hat, zeigt ihnen das", schrieb Snowden in einem Tweet und hängte den Link zum "Washington Post"-Bericht an.

Außenminister Rex Tillerson sagte, dass eine breite Palette von Themen angesprochen wurde. "Während dieser Gespräche wurde Näheres über spezifische Bedrohungen diskutiert, es wurden aber keine Quellen, Methoden oder militärischen Operationen diskutiert", so der Minister.

Trumps Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster dementierte den Bericht der "Washington Post" teilweise. (aj)