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Trump: "Kann jemand bitte Michelle Obama erklären …"

Die Ehefrau von Ex-Präsident Obama ging zum Auftakt der Demokraten hart mit Donald Trump ins Gericht und schien zu wissen, wie man ihn provoziert.

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US-Präsident Donald Trump.
US-Präsident Donald Trump.
(Bild: Reuters)

Zum Auftakt des "ungewöhnlichsten Parteitags in der amerikanischen Geschichte" ("New York Times") gab es keine Buhrufe, keinen Applaus, kein Konfetti, keine Luftballons. Die viertägige Demokraten-Convention findet wegen der Corona-Krise virtuell statt, in einer Mischung als Liveauftritten und aufgezeichneten Videobeiträgen. Dass trotzdem Stimmung in den Wohnzimmern aufkam, hatte am Montagabend vor allem mit der ehemalige First Lady Michelle Obama zu tun, die voller Leidenschaft dazu aufrief, Präsident Donald Trump im November aus dem Amt zu wählen: "Donald Trump ist der falsche Präsident für unser Land."

"Wenn wir irgendeine Hoffnung haben, dieses Chaos zu beenden, dann müssen wir für Joe Biden stimmen, als ob unsere Leben davon abhängen würden", sagte die Ehefrau von Ex-Präsident Barack Obama im Redebeitrag. Die Lage würde noch schlimmer werden, wenn "wir sie in dieser Wahl nicht ändern." Unter Trump herrschten "Chaos, Spaltung und ein totaler und völliger Mangel an Empathie" im Weißen Haus.

"Michelle wusste, wie sie Trump treffen wird"

Die 56-Jährige unterließ es auch nicht zu erwähnen, dass der amtierende Präsident 2016 allein die Stimmen der Wahlmänner, nicht aber die Mehrheit der Wählerstimmen geholt habe. So wortgewaltig habe sich noch keine ehemalige First Lady gegen einen Präsidentschaftkandidaten ausgesprochen, schreibt CNN. "Michelle wusste, wie sie Trump treffen kann", so eine CNN-Kommentatorin.

Michelle Obama sprach sich gegen Trump aus.
Michelle Obama sprach sich gegen Trump aus.
picturedesk.com

Tatsächlich konnte es sich der US-Präsident nicht verkneifen, am Dienstag auf Twitter scharf gegen den Mann beziehunsgweise die Frau zu schießen. "Kann jemand bitte Michelle Obama erklären, dass ich nur im schönen Weißen Haus sitze, weil ihr Ehemann seinen Job schlecht gemacht hat", twitterte Trump. Und in einem weiteren Tweet: "Meine Administration und ich haben die großartigste Wirtschaft in der Geschichte aufgebaut, weltweit, sie dann heruntergefahren, Millionen Leben gerettet, und nun baue ich eine noch großartigere Wirtschaft als zuvor auf."

Trump fliegt nach Yuma

Weiter schrieb Trump: "Die Administration von Obama und Biden war die korrupteste in der Geschichte." Dazu gehöre, dass sie sein Wahlkampfteam ausgespäht hätten, was "der größte politische Skandal in der Geschichte unseres Landes" sei, wiederholte Trump seinen häufigen, aber nicht erwiesenen Vorwurf.

Während sich die Demokraten auf den zweiten Abend des virtuellen Parteitages vorbereiten – sprechen werden etwa die Gattin des demokratischen Herausforderers, Jill Biden, oder der ehemalige Präsident Bill Clinton –, ist der US-Präsident zur Grenzstadt Yuma, Arizona, geflogen. Hier will er für seine Immigrationspolitik werben, ein Thema, das ihm bereits 2016 viel Stimmen eingebracht hat.

Kommende Woche soll auch der Parteitag der Republikaner stattfinden, das Programm ist aber noch weitgehend unklar.

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