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Trump provoziert: "Großartiger Tag für George Floyd"

In einer Rede zu den aktuellen US-Wirtschaftsdaten provozierte US-Präsident Donald Trump die Demonstranten, die seit Tagen gegen Rassismus demonstrieren. "Heute ist ein großartiger Tag für George Floyd", sagte Trump anlässlich der US-Arbeitslosenzahlen.

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US-Präsident Trump provoziert mit seiner Rede
US-Präsident Trump provoziert mit seiner Rede
Youtube Screenshot

In einer Rede hat sich US-Präsident Donald Trump höchst erfreut über die stark gesunkenen Arbeitslosenzahlen gezeigt. In einer provokanten Aussage, behauptete er: "Das ist ein großartiger Tag für George Floyd." Damit meinte er jenen 46-jährigen Afroamerikaner, der durch das brutale Vorgehen von vier Polizisten starb. Sein Tod löste seitdem tagelange Proteste und auch Ausschreitungen in zahlreichen US-Großstädten aus.

Arbeitslosenquote sank überraschend

"Hoffentlich schaut George genau jetzt herab und sagt: 'Unserem Land passiert eine großartige Sache'", sagte Trump. "Das ist ein großartiger Tag für ihn, das ist ein großartiger Tag für alle", fuhr der Präsident im Rosengarten des Weißen Hauses fort. "Das ist ein großartiger, großartiger Tag mit Blick auf die Gleichheit."

Die Arbeitslosenquote in den USA ist im Mai überraschend auf 13,3 Prozent gesunken. Das ist zwar nach wie vor ein sehr hoher Wert, aber ein Rückgang im Vergleich zum April mit 14,7 Prozent. Beobachter hatten einen Anstieg der Quote auf rund 20 Prozent befürchtet. Stattdessen wurden 2,5 Millionen Jobs geschaffen. Trump sprach vom "größten Comeback in der amerikanischen Geschichte".

US-Präsident ruft zu Gleichbehandlung auf

Afroamerikaner proftieren nicht von dieser Besserung auf dem Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote von Schwarzen stieg im Mai leicht auf 16,6 Prozent an. Als ein Journalist Trump darauf ansprach, antwortete der Präsident nicht. Er rief am Freitag die Polizei im ganzen Land aber zur Gleichbehandlung aller Bürger auf - unabhängig von ihrer Hautfarbe.

"Das ist, was unsere Verfassung erfordert, und das ist es, worum es in unserem Land geht." Den Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota am Montag vergangener Woche, der zu Floyds Tod führte, nannte Trump inakzeptabel. "Wir alle haben gesehen, was in der vergangenen Woche geschehen ist. Das können wir nicht zulassen." Trump behauptete: "Niemand hat je für die Schwarze Gemeinschaft getan, was Präsident Trump getan hat."

Joe Biden: "Verabscheuungswürdig"

Trumps demokratischer Gegner im Präsidentschaftswahlkampf, Joe Biden, reagierte empört auf die Äußerung. "George Flyds letzte Worte, 'Ich kann nicht atmen', sind in unserem Land und auf der ganzen Welt widergehallt", so Biden. Dass Trump dem Getöteten nun andere letzte Worte in den Mund lege, sei "verabscheuungswürdig".