Trump sagt Klima-Deal ab: Was das für uns heißt

"Ohne Amerika wird es nicht gehen" war schon zu hören, als das internationale Klimaabkommen in Paris Ende 2015 beschlossen wurde. Nun hat US-Präsident Donald Trump dem Vertrag, der eine freiwilliges Bemühen um Umweltschutzmaßnahmen vorsieht, eine Abfuhr erteilt. Wie das Nachrichtenportal "Axios" berichtet, arbeitet ein US-Team bereits am Ausstiegsszenario. Auch aus dem UNO-Vertrag will Amerika aussteigen.

Beim G7-Gipfel am Wochenende in Italien war es den anderen sechs Industrienationen nicht gelungen, Trump ein Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzvertrag abzuringen. Das Klimaabkommen von 2015 gilt als Meilenstein. Es sieht vor, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und die Erderwärmung zu begrenzen.

Klimapolitik zerbröselt

Trump outete sich aber in der Vergangenheit bereits als Gegner des Klimaschutzes. Die geplanten Treibhausgasreduktionen würden der US-Wirtschaft schaden, so Trump, der auch die Folgen des Klimawandels mehrmals abstritt. Im Wahlkampf hatte er zudem den Ausstieg aus dem Klimaabkommen bereits angekündigt.

Beobachter gehen davon aus, dass die internationale Klimapolitik mit dem Wegfall der USA nun komplett zerbröselt. Die Vereinigten Staaten sind nicht nur einer der Hauptverursacher von Treibhausgasen, sondern wären auch einflussreicher Partner bei der Erfüllung von Klimazielen gewesen. Erwartet wird, dass zuletzt durch die USA aktivierte Länder wie Saudi-Arabien, Russland und Indien nun selbst alle Klimavorhaben wieder blockieren.

Dramatische Folgen

Die Auswirkungen des Ausstiegs der USA könnten massiv sein. Schon mit den bisherigen Zusagen aller Länder und mit Einberechnung der USA wäre es nicht möglich gewesen, die globalen Erwärmung durch Umweltverschmutzung auf unter 2 Grad zu bringen. Bis zu 3,1 Grad hätte die Erderwärmung nach Forschungsergebnissen mit dem Klimapakt bis zum Jahr 2100 betragen. Ohne den Vertrag sind die Folgen nun kaum absehbar. (woz/rfi)