Welt

Trump soll Mini-Atombomben bekommen

Heute Redaktion
Teilen
Donald Trump wird es freuen.
Donald Trump wird es freuen.
Bild: Reuters

Die USA will Russland Angst einjagen. Wie? Kleine Nuklearwaffen. Kritiker schlagen nun Alarm, denn solche Waffen senken die Hemmschwelle für einen Atomschlag.

Bereits 2005 schüttelte die ganze Welt den Kopf. Damals wollte George W. Bush sich "Mini-Nukes" zulegen. Dieser Vorschlag wurde vom Parlament jedoch ziemlich schnell abgeschmettert.

Nun setzen die Atom-Fans im Weißen Haus zum nächsten Anlauf an. Und dieses Mal scheinen die Ampeln auf grün zu stehen. Denn Trump ist ein bekennender Fan von Atomwaffen. Das Parlament schlägt ihm Wünsche nur selten ab.

Russland als "Bedrohung"

Die "Huffington Post" veröffentlichte eine aktuelle Nukleardoktrin. Diese wurde noch unter Obama erstellt, der immer wieder von einer atomwaffenfreien Welt sprach. Viel davon ist in dem Entwurf jedoch nicht zu lesen.

So werden in der Doktrin Russland, China und Nordkorea erwähnt, die immer aggressiver agieren würden. Auch der Iran könnte den Westen binnen eines Jahres bedrohen.

Die USA sei zudem anfällig auf "kleine" Atomschläge, da man keine passende Antwort parat hätte. Aus diesem Grund würden die Staaten im Ernstfall vor einem Gegenschlag zurückschrecken. Um dieses Szenario vorzubeugen, sollte stets eine "flexible, maßgeschneiderte Nuklearstrategie" vorhanden sein.

Experten sind besorgt

Im Februar soll die Doktrin veröffentlicht werden. Bedeutende Änderungen soll es nicht mehr geben. Alle Generäle hätten den Entwurf bereits unterzeichnet. Eine Signatur des Verteidigungsministeriums ist noch ausständig.

Experten sind nun beunruhigt. Denn die Annahmen in der Doktrin sind keineswegs belegt. Außerdem wirkt das Argument, dass man vor einem Atomschlag zurückschrecken würde, wenn Russland mit einer Mini-Atombombe angreifen würde, wenig plausibel.

Viel mehr würde die Wahrscheinlichkeit für einen Atomkrieg steigen. Dieser könnte dann durch ein "Versehen" oder ein "Missverständnis" ausgelöst werden, meinen auch ehemalige Senatoren und Diplomaten.

Die Folgen wären verheerend. Die "Mini-Atombomben" wären nämlich alles andere als klein. Für den Vergleich: Die Atombombe, die Ende des zweiten Weltkrieges über Hiroshima abgeworfen wurde, würde als "Waffe mit geringer Sprengkraft" eingestuft werden. (slo)