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Trump wollte Kunst, Guggenheim bot Gold-Klo

Für seine Privatgemächer wollte sich Donald Trump einen van Gogh ausborgen. Das Guggenheim ließ ihn abblitzen.

Heute Redaktion
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US-Präsident Donald Trump ließ im Guggenheim Museum in New York anfragen, ob sie ihm ein Van-Gogh-Gemälde borgen könnten. Er wollte "Landschaft im Schnee" in seinen privaten Räumen aufhängen.

Kuratorin lässt Trump abblitzen

Pech für ihn: Im Guggenheim ist Nancy Spector, seit 29 Jahren Mitarbeiterin im Guggenheim, die Chefkuratorin. Sie ist kein Fan des Präsidenten. Spector lehnte ab, machte aber einen Gegenvorschlag.

Gold-Klo war Kunstsensation 2016

Im Jahr 2016 machte ein ganz besonderes Ausstellungstück namens "America" Schlagzeilen. Für ein Jahr war im Guggenheim Maurizio Cattelans Toilette aus purem Gold ausgestellt. Das 18-karätige Klo war voll funktionstüchtig und schaffte es auf die Titelseiten der großen US-Zeitungen.

Über 100.000 stoffwechselten königlich

Der "Thron" wurde in einer Toilette im 5. Stock des Museums installiert, bekam einen eigenen Wachposten und ein Putzteam mit Spezial-Reinigungsmitteln. Über 100.000 Leute stellten sich während der Ausstellungsdauer geduldig an, um ihr Geschäft auf königliche Art und Weise verrichten zu können.

Goldklo soll über eine Million kosten

Der genaue Wert des Gold-Klos wurde nie verraten, aber auf über eine Million Dollar geschätzt.

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"Wir würden Instruktionen zur Verfügung stellen"

Das Klo sei verfügbar "sollten der Präsident und die First Lady interessiert daran sein, es im Weißen Haus installieren zu wollen", zitiert die "Washington Post" ein E-Mail, dass Spector an Trumps Büro schickte. Der Künstler "würde es dem Weißen Haus als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen. Es ist natürlich extrem wertvoll und mit Sorgfalt zu handhaben, aber wir würden Instruktionen für seine Installation und Pflege zur Verfügung stellen."

Ob das Weiße Haus jemals auf das Angebot reagierte, ist nicht klar. Maurizio Cattelan jedoch erreichten die "Post"-Journalisten. Er meinte kichernd, es sei ein heikles Thema.

War Trump Muse für "America"?

Schon während der Ausstellung wurde vermutet, dass Cattelan sein Kunstwerk mit Trump, seiner Vorliebe für Protz und Verschwendung im Hinterkopf gestaltet hatte. Der Künstler äußerte sich nie dazu und wollte sein Werk nicht kommentieren.

Präsidenten schnorren öfter Kunst von Museen

Es ist übrigens nicht unüblich, dass Präsidenten sich während ihrer Amtszeit Kunst ausborgen. Die Kennedys schnorrten dem Smithsonian den "Raucher" von Eugene Delacroix ab, die Obamas hängten sich Moderne Gemälde von Mark Rothko und Jasper Johns auf.

Trump: Panik vor Bakterien

Ob Trump auf dem goldenen Thron jemals Platz nehmen würde ist fraglich. Es ist allgemein bekannt, dass er panische Angst vor Bakterien hat. Das ist einer der Gründe, warum für den Präsidenten das Händeschütteln mit anderen Personen ein großes Problem ist. Ein Klo auf dem bereits über 100.000 Personen saßen wäre für ihn das schiere Grauen.

(lam)