US-Präsidentschaftswahl

Trump würde Putin zum Angriff auf Europa "ermutigen"

NATO-Länder, die nicht genug für Verteidigung zahlen, will Trump bei einer Wiederwahl nicht militärisch beschützen. Das Weiße Haus ist schockiert.

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Trump würde Putin zum Angriff auf Europa "ermutigen"
Ex-Präsident Donald Trump hat bei einer Wahlkampfveranstaltung markige Worte gefunden.
REUTERS

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump würde Nato-Partnern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, nach eigenen Angaben keinen Schutz vor Russland gewähren. Das sagte der ehemalige US-Präsident am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina.

Der "Präsident eines großen Landes" habe ihn einmal gefragt, ob die USA dieses Land auch dann noch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle, sagte Trump. Er habe geantwortet: "Nein, ich würde Euch nicht beschützen."

Trump: Russland soll tun "was auch immer es will"

Vielmehr noch: Er würde Russland "sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle es will." Es war dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: "Nehmen wir an, das ist passiert."

Das Weiße Haus von US-Präsident Joe Biden reagierte umgehend. "Angriffe eines mörderischen Regimes auf unsere engsten Alliierten zu ermutigen ist ungeheuerlich und vollkommen verrückt", erklärte Sprecher Andrew Bates am Samstag in einer Mitteilung. "Es gefährdet die nationale Sicherheit Amerikas, die globale Stabilität und unsere Wirtschaft im Inland."

Bündnispartner erhöhten Verteidigungsausgaben

Zuletzt war Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einem Besuch in Washington Befürchtungen entgegengetreten, dass der Ausgang der US-Präsidentenwahl die Zukunft der Nato gefährden könnte. Er habe vier Jahre lang mit Trump zusammengearbeitet und ihm aufmerksam zugehört, sagte Stoltenberg Ende Januar dem US-Sender CNN. Trumps Hauptkritik, dass die Bündnispartner zu wenig für die Nato ausgeben, sei angekommen. So hätten sie in den letzten Jahren ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöht.

Alte Zeiten: Der damalige US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen im Juli 2018.
Alte Zeiten: Der damalige US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen im Juli 2018.
REUTERS/Leonhard Foeger

Trump, der von 2017 bis 2021 im Weissen Haus regierte, drohte immer wieder mit dem Rückzug der USA aus dem Verteidigungsbündnis. Der Republikaner will im November dieses Jahres wieder zum Präsidenten gewählt werden und kämpft bei den Vorwahlen seiner Partei um die Kandidatur. Er wirbt unter anderem damit, eine grundlegende Neubewertung der Nato weiterführen zu wollen.

Bei der Wahlkampfveranstaltung in South Carolina kündigte Trump außerdem erneut an, Menschen im großen Stil abzuschieben. Die irreguläre Einwanderung ist eines der dominierenden Themen im US-Wahlkampf. Ein oft genutztes Argument auf republikanischer Seite lautet, Steuergelder sollten nicht zum Schutz anderer Länder – etwa der Ukraine – ausgegeben werden, sondern für den Schutz der eigenen Grenze.

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    JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump droht damit, Nato-Partnern, die nicht genug für die Verteidigung ausgeben, keinen Schutz vor Russland zu gewähren
    • Das Weiße Haus reagierte prompt auf die Aussagen und bezeichnete sie als gefährlich und verrückt, während Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg darauf hinwies, dass die Bündnispartner ihre Verteidigungsausgaben in den letzten Jahren bereits deutlich erhöht haben
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