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Trumpcare: 49 Mio. Bürger ohne Krankenversicherung

Präsident Donald Trumps neues US-Krankenversicherungssystems würde 49 Millionen Menschen unversichert lassen, berechnete ein Kongress-Ausschuss.

Heute Redaktion
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Das Scripps Memorial Hospital in La Jolla, Kalifornien.
Das Scripps Memorial Hospital in La Jolla, Kalifornien.
Bild: Reuters

Der vorhergehende Präsident Barack Obama hatte ein Gesundheitsreform durchgeführt ("Obamacare"), durch die erstmals in der US-Geschichte so etwas ähnliches wie eine staatliche Krankenversicherung ins Leben gerufen wurde. Doch Donald Trump will dies wieder rückgängig machen – eines seiner Wahlversprechen.

Doch wenn er seine Änderungen durchzieht, dann würden bis zum Jahr 2026 rund 22 Millionen Menschen ihren Versicherungsschutz wieder verlieren, erklärte der überparteiliche Budgetausschuss des Kongresses. Damit würde die Zahl der Unversicherten in den USA auf 49 Millionen ansteigen, also etwa 18 Prozent aller Bürger unter 65 Jahren.

Ob Trumps Pläne aber wirklich umgesetzt werden, ist fraglich. Im Senat haben seine Republikaner zwar eine knappe Mehrheit mit 52 der 100 Sitze, doch bereits vier erzkonservative Abgeordnete haben angekündigt, dagegen zu stimmen – denn die dadurch entstandenen Einsparungen gehen ihnen nicht weit genug.

Das Gesundheitssystem in den USA ist seit Jahrzehnten umstritten. Die Demokraten und Liberale wollen eine staatliche Krankenversicherung so wie in Europa, doch Republikaner und Konservative sehen darin den verhassten Sozialismus. Denn gemäß der US-Verfassung soll der Einfluss des Staates auf das Privatleben der Menschen so gering wie möglich sein – vorzuschreiben, dass man versichert sein muss, fällt darunter. (jm)