Welt

Trumps Ex-Anwalt soll vor Justiz auspacken

Der Druck auf Donald Trump wächst: Michael Cohen, der Ex-Anwalt des US-Präsidenten, will offenbar ein Schuldgeständnis ablegen.

Heute Redaktion
Teilen
Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen will sich vor einem Gericht den gegen ihn erhobenen Vorwürfen stellen.
Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen will sich vor einem Gericht den gegen ihn erhobenen Vorwürfen stellen.
Bild: Reuters

Der langjährige Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, wird am Dienstag vor einem Gericht in New York erscheinen, wie ein Sprecher der New Yorker Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur "dpa" sagte. Cohen soll sich laut Medienberichten in dem Ermittlungsverfahren gegen ihn zu einem Schuldeingeständnis bereit erklärt haben.

Der Termin wurde für 16 Uhr (22 Uhr MESZ) angesetzt. Zuvor hatten der Sender "CNN", die "Washington Post" und andere US-Medien berichtet, Cohen verhandle mit den Ermittlern über eine einvernehmliche Absprache.

Schuldgeständnis gegen mildere Strafe

Ein solcher "Plea Deal" ist eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft, die einem Beschuldigten in der Regel im Gegenzug für ein Schuldgeständnis und möglicherweise auch eine Zusammenarbeit mit der Anklagebehörde eine mildere Strafe einbringt.

Gegen Cohen wird laut Medienberichten wegen Steuer- und Bankbetrugs ermittelt. Außerdem soll sich die Untersuchung darum drehen, ob er gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen hat. Dabei geht es um Geld, das er an Frauen zahlte, die behaupteten, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben.

Trumps "Ausputzer"

Ermittler des FBI hatten im April das Büro, die Wohnung und ein Hotelzimmer von Cohen durchsucht. Dabei beschlagnahmten sie E-Mails, Dokumente und Geschäftsunterlagen zu diversen Themen, darunter zu Cohens umstrittenen Zahlungen.

Cohen wurde oft als Trumps "Ausputzer" beschrieben und galt ihm gegenüber als ääußerst loyal. In den vergangenen Wochen deutete er aber in Interviews an, dass er auf Distanz zu seinem früheren Chef gegangen ist. Zudem wurde ein Mitschnitt eines Gesprächs zwischen ihm und Trump öffentlich, den Cohen offenbar heimlich gemacht hatte.

Trumps Ex-Berater schuldig gesprochen

Auch Druck an anderer Front für den US-Präsidenten: Donald Trumps ehemaliger Wahlkampfberater Paul Manafort wurde in acht Anklagepunkten schuldig gesprochen. Im Prozess wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrug war Manafort in 18 Punkten angeklagt gewesen. (chi/afp)