Niederösterreich

Tschetschenen-Mord: Bodyguard weiter in U-Haft

Am 4. Juli 2020 wurde in Gerasdorf ein tschetschenischer Blogger ermordet. Die U-Haft über seinen Bodyguard wurde nun verlängert.

Leo Stempfl
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Mord in Gerasdorf.
Mord in Gerasdorf.
picturedesk.com

Er soll versucht haben, den Täter während des Angriffs zu töten. Mittels eines Gutachtens soll die Verlängerung der Unterbringung bis 20. Oktober begründet worden sein, so der Anwalt des Zweitverdächtigen gegenüber der APA. Es gehe dabei um eben jenen versuchten Mord sowie um unerlaubten Waffenbesitz und weitere vergangene Gewaltdelikte.

Bodyguard Ahmed A. erklärte unterdessen, er habe lediglich auf die Reifen des Fluchtwagens schießen wollen. Jemanden zu töten, sei niemals seine Absicht gewesen. Ohnehin ist aufgrund technischen Defekts kein einziger Schuss aus seiner Pistole gefallen.

Regierungskritischer Blogger

Bei dem Ermordeten handelte es sich um einen freiberuflichen Blogger, der tschetschenische Terroranschläge in der Ukraine aufdeckte und ein bekennender Kritiker des Präsidents der Regionalregierung war. Gerade deswegen stand Martin B. unter besonderer Gefahr, dennoch verzichtete er auf staatlichen Personenschutz und engagierte lieber einen privaten Bodyguard.