Österreich

Tschetschenen-Schießerei war Agenten-Fehde

Heute Redaktion
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Die Schießerei zwischen tschetschenischen Familien-Clans in Wien-Floridsdorf in der Nacht auf Donnerstag erhält neue Brisanz. Laut einem Bericht der "Presse" handelt es sich bei den Beteiligten um Clans zweier Agenten des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow. Der Verfassungsschutz ermittelt. Die Polizei hat inzwischen alle Beteiligten verhaftet und die Tatwaffen sichergestellt.

Die in Wien-Floridsdorf in der Nacht auf Donnerstag erhält neue Brisanz. Laut einem Bericht der "Presse" handelt es sich bei den Beteiligten um Clans zweier Agenten des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow. Der Verfassungsschutz ermittelt. Die Polizei hat inzwischen alle Beteiligten verhaftet und die Tatwaffen sichergestellt.

Donnerstagnachmittag wurde ein Mann, dem nach der Tat die Waffe übergeben worden war, ausgeforscht. Er führte die Ermittler zur Schusswaffe, die er im öffentlichen Raum versteckt hatte, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Der Mann wurde angezeigt. Das bei der Tat verwendetes Messer wurde am Nachmittag mit Unterstützung der Diensthundeeinheit in unmittelbarer Tatortnähe sichergestellt.

Ebenfalls ausgeforscht wurde ein Beteiligter, der zu Fuß vom Tatort geflohen war. Gegenüber den Beamten gab dieser an, dass er es mit der Angst zu tun bekommen habe. Auch sei er in die Fehde nicht involviert gewesen. Er war mit weiteren Beteiligten im Auto zur Thayagasse am Rande einer Kleingartensiedlung gefahren und dort sitzen geblieben. Als der Konflikt eskalierte, sei er aus dem Pkw gestiegen und davongelaufen.

Agenten-Thriller mitten in Wien

Am Donnerstag sprach die Wiener Polizei noch von einem eskalierten Familienstreit wegen des Fotos einer Frau. Laut "Presse" waren die Beteiligten aber keine gewöhnlichen Asylwerber, sondern gehören Clans zweier verfeindeter Agenten des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow an. Die beiden sollen die in Wien lebenden Tschetschenen "kontrolliert" haben.

Einer der beiden ist laut "Presse" bereits aus Österreich ausgewiesen worden, reiste aber illegal wieder ein. Der andere soll zumindest an den Vorbereitungen des Polit-Mordes an Umar Israilow im Jahre 2009 beteilgt gewesen sein. Die Beweise reichten damals jedoch nicht für eine Anklage. Sein Bruder wurde aber zu 16 Jahren Haft verurteilt.

Auslöser weiterhin Foto

Der Auslöser der wüsten Schießerei soll weiterhin das Foto einer Familienangehöriger eines der beiden Clans gewesen sein. Das Bild sei in einer der beiden Familien herumgereicht worden. Nach tschetschenischer Sitte ist dies eine Ehrverletzung, die gerächt werden muss.