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Tsunami in Türkei nach heftigem Erdbeben im Mittelmeer

Die Zahl der Verletzten stieg auf über 400, zwölf Todesopfer sind bisher bestätigt. Erste Riesen-Wellen überfluten Küstenstädte.

Leo Stempfl
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Ein eingestürztes Gebäude in Izmir, Türkei
Ein eingestürztes Gebäude in Izmir, Türkei
AP / picturedesk.com

Um 13.51 Uhr mitteleuropäischer Zeit hat ein Erdbeben der Stärke 7,0 den Mittelmeerraum erschüttert. Das Beben dürfte sich relativ nah an der Erdoberfläche zugetragen haben, weswegen es mit 30 Sekunden Dauer auch außergewöhnlich lange die Erde erschütterte.

Ersten Berichten zufolge ist auf der griechischen Insel Samos eine Kirche und weitere Gebäude eingestürzt, in der türkischen Küstenmetropole Izmir liegen mindestens sechs Gebäude in Trümmern. Bilder von Fernsehkameras zeigen riesige Staubwolken über der Stadt. Bisher sind 120 Verletzte und vier Todesopfer bestätigt, die Zahl dürfte im Verlaufe des Tages allerdings weiter steigen.

Tsunami

Das Epizentrum des Bebens dürfte sich laut ersten Meldungen auf offenem Meer befunden haben, in Samos lief Wasser über die Hafenmauer auf die Straße, es herrschte deswegen große Angst vor einem Tsunami. Auch das deutsche Krisenreaktionszentrum und die Seenotrettungsorganisation "Mission Lifeline" warnen vor Riesen-Wellen. Teile eines Stadtteils in Izmir wurden bereits überflutet, wie ein Video zeigt.

Große Sorgen bereitet unterdessen auch das neue Flüchtlingscamp auf Lesbos, das direkt am Wasser gebaut wurde und einer größeren Welle nicht standhalten würde. Das Erdbeben selbst war auch in Athen noch zu spüren. Laut Berechnungen des deutschen Geoforschungszentrums könnten die Wellen an der Küste bis zu drei Meter Höhe erreichen.