Türkische Flagge, islamisches Gebet: Die festliche Trauerfeier in der türkischen Moschee in Spittal an der Drau (Ktn.) für den getöteten Rekruten Mustafa P. (21) war am Donnerstagmorgen tränenreich – wir berichteten hier. Am Nachmittag wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Klagenfurt nach dem Schuss in der Türk-Kaserne nicht von einem Unfall ausgeht – die U-Haft gegen den Schützen, Wachsoldat Lukas P. (20), wurde beantragt.
Im Verhör soll der angeblich amtsbekannte junge Mann zwar von einem Versehen gesprochen haben. "Das, was er sagt, kann vorerst nicht in Einklang mit einem ersten ballistischen Sachverständigen-Gutachten gebracht werden", entgegnete Tina Frimmel-Hesse via APA. "So, wie der Verdächtige es schildert, kann es nicht passiert sein."
Nun wird über mögliche Motive spekuliert: Der 20-jährige Verdächtige, ein tätowierter Metalltechniker, dürfte in der Rocker-Szene aktiv gewesen sein, soll dem Vernehmen nach mit ausländerfeindlichen Aussagen aufgefallen sein – bestätigt ist das allerdings von offizieller Seite nicht.
Weitere Zeugen vom Vorfall werden derzeit befragt. Auch möglicherweise vorhandenes Videomaterial soll gesichtet werden. Nicht nur beim Bundesheer sorgte der tödliche Schuss und das mögliche Gewaltverbrechen für große Betroffenheit. Die Unschuldsvermutung gilt.