Österreich

Tugenden für den Kaiser

Heute Redaktion
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Am Donnerstag wurde unser neuer Bundespräsident angelobt. Er ist zwar kein Kaiser, auch wenn er in der Hofburg residiert. Aber auch er braucht das, was früher dem Kaiser vor Augen gestellt wurde. Man hielt ihm den "Fürstenspiegel" hin. Das war kein Glasspiegel, sondern eine Art Lehrbuch für das Amt des Regierens, wenn seine Regierung zum Segen für die Menschen werden sollte.

Am Donnerstag wurde unser neuer Bundespräsident angelobt. Er ist zwar kein Kaiser, auch wenn er in der Hofburg residiert. Aber auch er braucht das, was früher dem Kaiser vor Augen gestellt wurde. Man hielt ihm den "Fürstenspiegel" hin. Das war kein Glasspiegel, sondern eine Art Lehrbuch für das Amt des Regierens, wenn seine Regierung zum Segen für die Menschen werden sollte.

Vier Tugenden wurden dabei besonders genannt, ohne die man kein guter Regierender sein kann. Da ist zuerst die Klugheit. Ohne sie löst man Chaos und Wirrwarr aus. Sie muss alles Tun des Herrschers leiten. Dann folgt die Gerechtigkeit. Sie gibt den Sinn für das, was der Einzelne und die ganze Gemeinschaft zu einem guten Leben brauchen. Als Drittes braucht er Tapferkeit. Sonst wird er zum Spielball der Interessen der Mächtigen. Er muss standfest und mutig sein.

Und schließlich braucht er die Tugend des Maßes, der Mäßigung eigener Machtgelüste und der Selbstbeherrschung. Übrigens: Diese vier Tugenden tun uns allen gut, nicht nur dem Herrn Bundespräsidenten.