Österreich

Tulln baut eine "goldene Straße" ins Stadtzentrum

Heute Redaktion
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Kein Aprilscherz! Bis Ende April/Anfang Mai wird der Klosterweg "vergoldet". Die Opposition kritisiert die Kosten – die VP will Radfahrer ins Zentrum locken.

Der Verbindungsweg zwischen Donaulände und dem Stadtzentrum soll attraktiver werden, damit mehr Radtouristen nach Tulln gelockt werden. Dafür hatte man eine farbenfrohe Idee: Der Klosterweg soll "vergoldet" werden und zwar mittels festem Sandbelag, sogenanntem Farbgrip. Die Kosten sollen laut Opposition bei 280.000 Euro liegen.

"Das Geld sollte man lieber in kaputte Straßen fließen lassen. Ich glaube auch nicht, dass diese teure Gestaltung des Klosterwegs die Frequenz in der Innenstadt so derart erhöht. Im Sinne des Spargedankens sollte man dieses Projekt nochmals überprüfen, und eine herkömmliche Asphaltbandlösung durchführen. Mit einer herkömmlichen Asphaltbandlösung könnte man zum Beispiel auch endlich etwa die überteuerten Wasser- und Kanalgebühren senken", kritisiert FP-Bezirksobmann Andreas Bors.

In der Gemeinderatssitzung wurde das Projekt dennoch gegen die Stimmen von FPÖ, Neos, Grüne und TOP beschlossen.

VP: "Straße in Wirklichkeit dunkelgelb"

Im "Heute"-Gespräch verteidigt Peter Höckner von der VP das Projekt, zudem werde die "goldene Straße in Wirklichkeit gelb oder dunkelgelb" aussehen: "Das war ein Vorschlag des Landschaftsplaners. Tulln ist eine schöne Stadt und soll noch schöner werden. Es soll ein Blickfang geschaffen werden. Bei den 280.000 Euro sind nicht nur die Farbe, sondern auch die Bepflanzung und die Gestaltung für die nächsten 40 Jahre beinhaltet."

Nach dem Beschluss soll jetzt alles rasch gehen. Höckner: "Mit den Vorarbeiten wird begonnen, Ende April/Anfang Mai 2018 soll die Straße rechtzeitig zur Gartensommer-Veranstaltung fertig sein."

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Grundgedanke hinter der Straßenfärbung: Rund 120.000 Radfahrer streifen bei ihren (Donau-)Ausflügen Tulln, viele davon fahren aber an der Stadt vorbei – ein farblich gekennzeichneter Weg soll mehr Radler in die City bringen und so den Tourismus ankurbeln. (wes)