In einem Blog-Beitrag stellte Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) über FPÖ-Chef Herbert Kickl für sich persönlich klar: "Er ist nicht mein Kanzler. Er wird es auch nicht werden. Niemals."
Der Tullner ÖVP-Bürgermeister Peter Eisenschenk wurde im Zuge des Gemeinderats-Wahlkampfes der letzten Wochen nicht müde zu betonen, wie wichtig ihm ein gutes Einvernehmen mit allen Parteien sei – heißt es nun von den Freiheitlichen.
Dahingehende Phrasen seien in ganz Tulln plakatiert worden, "begleitet von seiner PR-Kampagne 'Stadt des Miteinanders', die dem Steuerzahler jährlich zigtausende Euro kostet".
Nun zeige sich jedoch das wahre Gesicht des Bürgermeisters und es werde klar, dass Eisenschenks Botschaften nichts anders waren "als heiße Luft und eine dreiste Täuschung der Bürger", so die FPÖ in einer Aussendung.
In dem Blogbeitrag diffamiere Eisenschenk den FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl – "begleitet von mehreren Unwahrheiten". "Damit beweist der Tullner Bürgermeister einmal mehr, dass sein Verständnis von Demokratie äußerst fragwürdig ist. Demokratische Ergebnisse sind zur Kenntnis zu nehmen und zu respektieren – das gilt auch für Eisenschenk. Ob er will oder nicht", kritisiert Landtagsabgeordneter und Stadtrat Andreas Bors die Aussagen des Tullner Bürgermeisters. "Die Bürger haben bei der Nationalratswahl eine klare Entscheidung getroffen: Die FPÖ hat unter Herbert Kickl nicht nur den ersten Platz erreicht, sondern Herbert Kickl ist auch bei den Vorzugsstimmen klare Nummer Eins – vor Karl Nehammer und Andreas Babler", so Bors.
Doch damit nicht genug: Nachdem die FPÖ in Tulln vom Wähler erstmals zur zweitstärksten Kraft gemacht wurde, zeige Eisenschenk auch in Tulln sein antidemokratisches Gesicht. Der FPÖ würde nun der zweite Vizebürgermeister zustehen – doch dieser sei kurzerhand "eingespart" worden. "Erschütternd ist die Dreistigkeit von Eisenschenk, zu behaupten, dass dies aus Kostengründen geschehen würde. Durch die Streichung des Vizebürgermeisters wird nämlich kein einziger Cent eingespart – es geht ausschließlich um die Ausgrenzung der FPÖ", so Bors. "Wenn die ÖVP wirklich und ehrlich sparen wollen würde, könnte sie dies bei der Anzahl der Stadträte tun. Doch dazu fehlt offenbar der politische Anstand."
"Wer im Wahlkampf stets betont, welch gutes Einvernehmen er mit Vertretern anderer Parteien pflege und wie wichtig ihm Zusammenarbeit und das Miteinander wären, sollte sich auch nach der Wahl dementsprechend verhalten", fordert Bors. Eisenschenk beweise stattdessen viel eher, dass ihm Demokratie und der Wählerwille nur so lange wichtig sind, solange er selbst und seine eigene Partei davon profitieren. "Anders lässt sich seine demokratiefeindliche Anti-Kickl-Haltung und diese klare Ausgrenzung einer demokratisch gewählten Partei nicht erklären", so Bors abschließend.