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Türkei empört über Geheimpapier zu Islamisten

Heute Redaktion
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Bild: AP

Ein Papier der deutschen Regierung, laut dem die Türkei radikale Islamisten unterstütze, sorgt in Ankara für Unmut: Die Einschätzung der Bundesregierung zeuge von einer "verdrehten Mentalität", die auf Präsident Recep Tayyip Erdogan ziele, teilte das türkische Außenministerium mit.

Ein Papier der deutschen Regierung, laut dem ziele, teilte das türkische Außenministerium mit.

Wörtlich wird die Erklärung des Außenministeriums in Ankara von deutschen Medien so zitiert: "Die Vorwürfe sind eine neue Manifestation der verdrehten Mentalität, mit der seit einiger Zeit versucht wird, unser Land zu zermürben, indem sie auf unseren Präsidenten und unsere Regierung zielt." Außerdem wird "eine Klärung vor bundesdeutschen Gerichten" in Aussicht gestellt.

In dem Papier, eine vertrauliche Antwort der deutschen Regierung auf eine Anfrage der Linksfraktion, heißt es, unter der Regierung des heutigen Präsidenten Erdogan habe sich die Türkei schrittweise "zur zentralen Aktionsplattform für islamistische Gruppierungen" entwickelt. Die Bewertung beruhe auf Einschätzungen des Bundesnachrichtendienstes.
In dem Schreiben heißt es weiters: "Die zahlreichen Solidaritätsbekundungen und Unterstützungshandlungen für die ägyptische MB (Muslimbruderschaft), die Hamas und Gruppen der bewaffneten islamistischen Opposition in Syrien durch die Regierungspartei AKP und Staatspräsident Erdogan unterstreichen deren ideologische Affinität zu den Muslimbrüdern."

Das türkische Außenministerium teilte weiter mit, es sei offensichtlich, dass hinter solchen Anschuldigungen politische Kreise in Deutschland stünden, die für ihre Doppelzüngigkeit im Anti-Terror-Kampf bekannt seien, der den Kampf gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK einschließe, die nach wie vor die Türkei attackiere. Als ein Land, das aufrichtig gegen jede Art von Terror kämpfe, erwarte die Türkei, dass ihre Partner und Verbündete ebenso handeln.