Österreich

Türkisch in Kindergarten: Das sagen Politiker dazu

Heute Redaktion
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Türkisch im Kindergarten Wampersdorf brachte eine Mutter auf die Palme. "Heute" sprach ausführlich mit Landesrätin Barbara Schwarz (VP) und mit Udo Landbauer (FP).

Der Fall rund um eine interkuluturelle Mitarbeiter (IKM) mit Kopftuch in Wampersdorf (Baden) schlug Wellen ("Heute" berichtete): 160 IKM arbeiten derzeit in 1090 Kindergärten in NÖ – 1050 Horte werden vom Land geführt, rund 40 privat. 37,5 % der IKM sind für türkische Kinder zuständig, also 60 Mitarbeiter. Die 160 IKM lehren in Summe über 30 Sprachen (genaue Auflistung siehe Infobox). „Islam-Kindergärten haben wir null. Das ist auch ein No go", stellt die zuständige Landesrätin Barbara Schwarz (VP) klar.

Nikolo kommt weiterhin

Die Zahl der IKM nimmt steigt zu, die IKM müssen Deutsch als Zweitsprache können, haben eine 1.600-Stunden lange Zusatzausbildung. „Im Fall von Wampersdorf können die Kinder kein Deutsch, kaum Türkisch. Die interkulturelle Mitarbeiterin hilft den Kindern zuerst Türkisch und dann Deutsch zu lernen. Nur so können sich diese Kinder integrieren. Aber keine Angst: Unsere Fest feiern wir fix weiter. Der Nikolo und das Christkind kommen weiterhin."



Schächten als Nächstes?

Udo Landbauer (FP) sieht dies ganz anders: „Die türkische Sprache und das islamische Kopftuch als Zeichen der Unterdrückung der Frau haben in unseren Kindergärten nichts verloren. Jetzt sind es türkische Lieder, die unsere Kids lernen und als nächstes? Sollen die IKM unseren Kindern künftig womöglich das Schächten lernen?"

IKM

Rund 160 interkulturelle Mitarbeiter gibt es in NÖ derzeit. Die Aufteilung (von 160 Basiswert):

Türkisch 60 (37,5 %)
Bosinisch-Kroatisch-Serbisch: 30 (18,75 %)
Albanisch: 12 (7,5 %)
Rumänisch: 10 (6,25 %)
Arabisch: 6 (3,75 %)

Die restlichen 42 IKM (26,25 %) sind verteilt auf knapp 30 andere Sprachen, darunter Farsi, Urdu, Paschto, Chinesisch usw.

J. Lielacher (Lie)