Türkische Bande schleppte Tausende nach Wien

Fahnder aus Niederösterreich haben der Schleppermafia einen empfindlichen Schlag versetzt. Eine Bande schleuste 10.000 Menschen nach Europa und sackte dabei 15 Millionen Euro ein, zehn Mitglieder wurden nun festgenommen. Ein zentraler Verteilerpunkt der Täter: Wien!

Seit zehn Jahren schleppten die Kriminellen Illegale in Booten, Flugzeugen oder Fahrzeugen nach Europa. Dabei mussten die Migranten grauenhafte Umstände in Kauf nehmen, waren tagelang ohne Nahrung auf engstem Raum eingepfercht.

Die türkische Bande knöpfte ihnen für die Flucht aus dem Irak, Afghanistan oder Syrien 8.000 "Reisegebühr" pro Person ab. Von Wien aus wurden viele der Illegalen nach Deutschland, Schweden oder Frankreich weiter transportiert, wo sie untertauchten. Einige blieben in Österreich.

10 mutmaßliche Schlepper wurden bereits festgenommen und teilweise schon verurteilt, drei führende Mitglieder sind noch flüchtig. Im Rahmen der Operation wurde auch ein spanischer Schlepperring ausgehoben. Das gaben Innenminister Wolfgang Sobotka (VP) und die Ermittler am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt.