Smartphones, das Internet und Social Media sind die Geißel der modernen Menschheit. Zweifellos bringt die Technologie viele Vorteile und machen das Leben schneller und einfacher. Auf der anderen Seite tun sie der Gesundheit des Menschen nicht gut. Das ist vor allem für Kinder und Jugendliche verhängnisvoll. Statt sich im Freien zu bewegen, verbringen sie die meiste Zeit vor dem Computer und Handy. Die Folge: Übergewicht und daraus resultierende Erkrankungen wie Diabetes und Gelenkbeschwerden. Dabei wäre es so wichtig, zum Sitzen in Schule auch in der Freizeit einen sportlichen Gegenpol zu bilden.
In den vergangenen zwanzig Jahren hat die körperliche Fitness von Kindern signifikant abgenommen, wie eine neue Studie von Klagenfurter Forschern jetzt zeigt. Für die Studie sammelten die Forscher Daten von Kindern, die zwischen 2006 und 2023 acht verschiedene Sportschulen in Österreich besuchten. Insgesamt wurden 3827 Kinder (davon 996 Mädchen) mit einem Durchschnittsalter von 9 Jahren in die Studie miteinbezogen. Es wurden Tests durchgeführt, um Merkmale wie Kraft, Geschwindigkeit, Ausdauer, Beweglichkeit und Reaktionszeit zu erfassen.
Die Ergebnisse zeigten signifikante Rückgänge bei der Sprintleistung (5, 10, 20 m), beim Dribbeln, Springen (Weitsprung und Dropjump), Werfen (Medizinball) und der Beweglichkeit (Schlangenlauf). Es wurden keine Veränderungen bei der kardiorespiratorischen Fitness (8-Minuten-Lauf) oder der Reaktionszeit beobachtet. Auch der Body-Mass-Index (BMI) der Kinder ist gestiegen.
"Mögliche Erklärungen für die Reduktion der körperlichen Fitness sind die zunehmende Dominanz von sitzenden beziehungsweise inaktiven Lebensstilen, die verstärkte Nutzung von digitalen Medien sowie zu wenige Bewegungsangebote", sagte Jan Wilke vom Lehrstuhl für Neuromotorik und Bewegung der Universität Bayreuth, der ebenfalls an der Studie mitarbeitete.
Die Schule sei für sportliche Interventionen einer der besten Orte, weil die Kinder über aktive Pausen oder ein bewegungsfreundliches schulisches Umfeld direkt erreicht werden können – unabhängig von Elternhaus, Freundeskreis oder Wohnsituation.