Österreich

Türsteher-Mord: 18 Jahre Haft für Schützen

Heute Redaktion
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Jener 54-Jährige, der vor sieben Jahren einen Türsteher einer Disco in der Brigittenau erschossen und den Geschäftsführer schwer verletzt hatte, ist am Montag nicht rechtskräftig zu 18 Jahren Haft verurteilt worden.

Jener 54-Jährige, der vor sieben Jahren einen  Türsteher einer Disco in der Brigittenau  erschossen und den Geschäftsführer schwer verletzt hatte, ist am Montag nicht rechtskräftig zu 18 Jahren Haft verurteilt worden.

Die Bluttat soll laut Anwalt des Angeklagten in Zusammenhang mit einem schweren Autounfall stehen, den sein Mandant einige Jahre vorher verursacht hatte. Dabei kam einer seiner besten Freunde ums Leben. Der 54-Jährige litt seither unter Panikattacken. Aufgrund dieses traumatischen Erlebnisses soll sein Mandant Aggressionen freigesetzt haben.

Der Sohn des Angeklagten, der unter Kopfschmerzen litt, entschlug sich der Aussage, der Bruder bestätigte, dass er sich seit dem Unfall verändert hätte.

Gerichtspsychiater Siegfried Schranz sah das anders: Der 54-Jährige, der als Kranfahrer arbeitete, war zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig. Eine aufgrund des Unfalls erlittene nachhaltige psychische Beeinträchtigung lasse sich nicht feststellen.

 

Sohn aus Disco geschmissen

Ein anderes Motiv stand im Mittelpunkt des Interesses: Einer seiner Söhne war wegen ungebührlichen Verhaltens aus dem "Club Viva" in der Brigittenau geschmissen worden, ein Türsteher soll ihm dabei eine Ohrfeige verpasst und ihn am Auge verletzt haben.

Schüsse aus Rache

Als der Vater davon erfuhr, begab er sich zur Disco und wollte seinen Angaben zufolge den Türsteher zur Rede stellen. Dieser ließ sich jedoch auf keine Diskussionen ein. Der Angeklagte soll noch eine Weile um das Lokal geschlichen sein, dann zog er plötzlich eine Pistole und schoss im Vorbeigehen aus zwei Metern Entfernung acht Schüsse auf den Security-Mitarbeiter ab. Der 29-Jährige wurde fünfmal im Brustbereich getroffen. Zwei Projektile durchschlugen seinen Körper und drangen dem neben ihm stehenden, 51-jährigen Discobesitzer in Bauch und Oberarm. Eine Notoperation rettete ihm das Leben. Der Türsteher verstarb noch im Krankenwagen.

Flucht nach Serbien

Der Schütze - er ist gebürtiger Serbe -  flüchtete in sein ursprüngliches Heimatland, Serbien, wo er jahrelang unter falschem Namen lebte, bevor er im Sommer 2015 nach Österreich zurückkehrte und sich freiwillig stellte.