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"Lätscherter Busen" – letzte Eislady-Geheimnisse im TV

Die "Eislady" steht im Zentrum einer neuen ORF-Dokumentation. Dabei geben Experten, Ermittler und Vertraute Einblick in die Seele der Doppelmörderin.

Heute Redaktion
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Mit einzelnen Spielfilmsequenzen begibt sich die TV-Doku <em>"Estibaliz C. - Die Eislady"</em> auf die Spur der Doppelmörderin.<br>
Mit einzelnen Spielfilmsequenzen begibt sich die TV-Doku "Estibaliz C. - Die Eislady" auf die Spur der Doppelmörderin.
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Als "Eislady" sorgte Estibaliz C. (42) vor mittlerweile acht Jahren für weltweite Schlagzeilen, doch auch heute noch zählen ihre Taten zu den aufsehenerregendsten der österreichischen Kriminalgeschichte. Die ehemalige Unternehmerin hatte nicht nur ihre beiden Lebenspartner ermordet, sondern deren Leichen auch noch im Keller ihres eigenen Wiener Eissalons entsorgt.

TV-Doku blickt ins Seelenleben der "Eislady"

In der Dokumentation "Estibaliz C. – Die Eislady" begeben sich sowohl Experten und Ermittler als auch Journalisten und Vertraute auf die Spur der Doppelmörderin. Dabei stoßen sie auf ein Leben voller Widersprüche, decken dunkle Kapitel im Leben der gebürtigen Mexikanerin auf und versuchen noch immer, die Gedankengänge der "Eislady" zu durchschauen.

Die Doku erzählt die ganze, mörderische Geschichte der berühmt gewordenen "Eislady".
Die Doku erzählt die ganze, mörderische Geschichte der berühmt gewordenen "Eislady".
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Mordmotive und Medikamente bei Prozess

So weiß Reporterin Martina Prewein, die mit Estibaliz C. deren Autobiografie "Meine zwei Leben" verfasste, dass der erste Mord durchaus auch aus "finanziellen Gründen", und nicht nur aus verletztem Stolz, geschah. Prewein recherchierte im Zuge der letzten Jahre die komplette Lebensgeschichte der Zweifach-Mörderin. In der ORF-Sendung enthüllt die "Krone"-Journalistin ein erschütterndes Geheimnis: Estibaliz C. wurde im Jugendalter von zwei Männern vergewaltigt, die ihre Vertrauensseligkeit ausgenützt hatten.

"Krone"-Starreporterin Martina Prewein verfasste eine Biografie mit Eismörderin Esti.
"Krone"-Starreporterin Martina Prewein verfasste eine Biografie mit Eismörderin Esti.
Screenshot ORF

"Lätscherter Busen"

An einer anderen Stelle hat Gerichtsreporter Michael Möseneder ("Standard") eine Erklärung für die berühmt gewordene ruhige Art der Mörderin. Bevor man die "Eislady" nämlich zur Verhandlung im Großen Schwurgerichtssaal des Wiener Landesgerichts geleitete, hatte man ihr ausreichend Medikamente verabreicht, damit sie den Trubel im Gerichtssaal überhaupt aushalten konnte. Mösenender erinnerte sich auch an die Aussagen – und wies auf tiefe Kränkungen bei Estibaliz C. hin. So war sie vor einem der Morde von einem späteren Opfer für ihren "lätscherten Busen" und ihren Hintern kritisiert worden. 

Viele neue Eindrücke, die ganze Chronologie ihrer schrecklichen Verbrechen und auch einen kurzen Blick darauf, wie es der inhaftierten Doppelmörderin heute geht, bietet die neue Folge der ORF-True-Crime-Reihe "Im Brennpunkt Verbrechen" am kommenden Donnerstag. Der Wiener Top-Anwalt Philipp Wolm erklärt die rechtliche Komponente des immensen Verbrechens – und wie lange Estibaliz C. weggesperrt bleiben wird.

ESTIBALIZ C. – DIE EISLADY
Donnerstag, 19. November 2020
21.55 Uhr / ORF 3