Wirtschaft

Tyrolean streicht nun doch weitere 50 Jobs

Heute Redaktion
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Die AUA spart bei ihrer Tochter in Innsbruck. Im März hat es 110 Mitarbeiter in der Verwaltung getroffen, jetzt sind die Kollegen in der Technik an der Reihe.

Bis nächstes Jahr sollen diese 40 bis 50 Stellen wegfallen. Die Fluglinie stellt die Mitarbeiter vor die Wahl, nach Wien zu gehen oder das Unternehmen zu verlassen. Die AUA-Führung verweist laut ORF auf die Ankündigung vorigen Dezember, 150 Stellen im gesamten Verwaltungsbereich zu müssen. Bisher war praktisch nur Innsbruck davon betroffen.

Auch in Bratislava wackeln aber "in einem nächsten Schritt" Stellen. Wie viele der 130 Posten in Bratislava wegfallen könnten, sei aber noch unklar, hieß es am Donnerstag in einer Pressekonferenz.

Technikverwaltung nach Wien verlegt

Aus Kostengründen wird die Verwaltung aller drei Technikstandorte Wien, Innsbruck und Bratislava zur Firmenzentrale am Flughafen Wien verlagern. Die Ingenieursstellen sollen nach Wien wandern.

Tiroler Politik: Keine "Handschlagqualität"

Heftige Kritik kam am Donnerstag von der Politik. Der für Beschäftigung zuständige ÖVP-LR Johannes Tratter verwies unter anderem auf ein Gespräch zwischen der AUA-Führung und LH Günther Platter (ÖVP) im vergangenen Frühjahr, bei dem der Verbleib der Wartungsjobs zugesichert worden sei. Der AUA fehle "Handschlagqualität", meinte der Landesrat.

Für ÖGB "nicht moralisch"

Heftige Kritik an den AUA-Jobstreichungen kam am Mittwoch auch vom ÖGB. Der AUA-Jobabbau sei "weder wirtschaftlich noch moralisch nachvollziehbar", meinte Tirols ÖG B-Vorsitzender Otto Leist in einer Aussendung. Das Tyrolean-Management spiele leider nicht mit offenen Karten. Es wäre den Mitarbeitern gegenüber fair, diese gleich von Beginn auf den Tisch zu legen, meinte der ÖGB-Chef.

Betriebsrat "empört"

Der Betriebsratschef von Tyrolean, Thomas Steiner, zeigte sich am Donnerstag "empört" über den angekündigten Jobabbau. In der gemeinsamen Aussendung mit dem Tiroler AK-Präsident Erwin Zangerl wurde den betroffenen Mitarbeitern "volle Unterstützung" zugesichert. "Was sind Versprechen noch wert, die die AUA-Führung zum Standort Innsbruck laufend abgegeben hat, wenn scheibchenweise der Abbau weiterer hochwertiger Arbeitsplätze vollzogen wird", meinte Zangerl zu "diesem unehrlichen Verhalten des Managements".

In einer guten Woche beginnt das .

AUA wieder profitabel

Die Sanierung der AUA mache unterdessen Fortschritte, wurde vor Journalisten am Donnerstag betont. Die Lufthansa-Tochter flog nach neun Monaten einen operativen Gewinn von 19,4 Mio. Euro ein. Bis Jahresende wird ein "niedriger zweistelliger Millionenbetrag" angepeilt. Lob gab es heute auch aus Frankfurt: "Austrian Airlines ist wieder profitabel", jubelte der scheidende Lufthansa-Konzernchef Christoph Franz.

2014 wird die AUA um ein neues Langstreckenflugzeug - eine Boeing 777 - wachsen. Ab Mai werden die Flüge in die USA ausgebaut und ab Juli fliegt die AUA neben JFK auch den zweiten New Yorker Flughafen "Newark" an. Für den Fall, dass die AUA in den schwarzen Zahlen bleibt, stellte Albrecht ab 2015 weitere Flugzeuge und Destinationen auf der Langstrecke in Aussicht.