Das vergangene Hochwasser hatte so gravierende Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr wie nie zuvor. Dank der guten Vorbereitungen konnten die Schäden an der Öffi-Infrastruktur gering gehalten werden. Bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag waren rund 300 Mitarbeiter für die Öffis im Einsatz.
Auch bei der U2-Baustelle Pilgramgasse laufen die Aufräumarbeiten noch auf Hochtouren. Das Wasser ist durch den "hochwasserführenden" Wienfluss Sonntagabend bis zu zehn Meter hoch in der Baustelle gestanden. Derzeit werden nochReste davon abgepumpt, in weiterer Folge muss der Schlamm entfernt und abtransportiert werden. Sobald die Aufräumarbeiten abgeschlossen sind, erfolgen die Überprüfungen derTunnel- und Stationsbauwerke der U2-Verlängerung. Anschließend können die weitere Vorgehensweise und der weitere Zeitplan für die U-Bahn-Baustelle festgelegt werden.
Um grundsätzlich die kritische Infrastruktur zu schützen, wurden ab Samstag an 30 Stellen Dammbalken an U-Bahn-Tunneln und in den Stationen errichtet. An 15 weiteren kritischen Stellen wurden die Tore und Notausgänge geschlossen. Ungefähr 250 Steher und Paneele wurden mit einem Gesamtgewicht von 12,8 Tonnen aufgebaut. Diese Stellen wurden zusätzlich noch mit knapp 400 Sandsäcken gesichert.
Mit den Absperrungen allein war es nicht getan: Zeitgleich wurden die Oberleitungen und Stromschienen demontiert oder stromlos gemacht und nach Abbau der Sperren wieder montiert. 17 Stellen mussten wegen des eindringenden Wassers rund um die Uhr kontrolliert werden. An zwölf Stellen mussten insgesamt 960.000 Liter Wasser abgepumpt werden.
Bis zur Freigabe der gesperrten U-Bahn-Strecken wurden alle Abschnitte, in Summe mehr als 40 Kilometer, zu Fuß abgegangen und auf Schäden untersucht. Fünf Kilometer Gleisbereich mussten gereinigt und von Schlamm befreit werden. Zugleich wurden 550 signaltechnische Einrichtungen überprüft, um eine Aufnahme des Fahrbetriebs sicherzustellen.
Auch an der Oberfläche gab es viel zu tun: 50 Kilometer Straßenbahngleise wurden mit Kehrmaschinen gereinigt, der Störungsdienst wurde zu 50 Einsätzen gerufen. So mussten etwa umgestürzte Bäume beseitigt werden, an den Linien 40 und 41 wurde ein Großgebrechen innerhalb von nur 36 Stunden behoben.