Österreich

U4-Kontrolleur verletzt Fahrgast mit Kopfstoß

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Er war ohne Fahrschein in der U4 unterwegs, als der 20-Jährige von einem Kontrolleur der Wiener Linien erwischt wurde. Der 35-Jährige verpasste dem jungen Mann einen Kopfstoß, dabei erlitt er einen Riss in der Lippe. Am Dienstag wurde der Schwarzkappler bei dem Prozess verurteilt - drei Monate bedingt (nicht rechtskräftig).

An den Vorfall aus dem vergangenen Jahr (6. Oktober) konnten sich der Angeklagte und sein Kollege vor Gericht nicht mehr erinnern. Der 20-Jährige war gerade auf dem Weg zur Arbeit, als er beim Schwarzfahren in der U-Bahn aufflog. In Hütteldorf wollte er einen Bus noch erwischen, der nur jede Stunde fährt, weshalb er die beiden Kontrolleure fragte, ob sie nicht die Kontrolle in der fahrenden U-Bahn fortsetzen könnten.

"Nein" hieß es von den Schwarzkapplern, weshalb alle drei in der Braunschweiggasse ausstiegen. Dort wurde es lauter, der 20-Jähriger beschimpfte die Kontrolleure, die wiederum wiesen ihn zurecht, er solle "nicht frech" sein. Dann soll der 35-Jährige dem Fahrgast einen Kopfstoß verpasst haben, der junge verletzte Mann floh und rief die Polizei, dann ließ er sich im Krankenhaus behandeln.

Bei dem Prozess am Dienstag konnten sich die beiden Kontrolleure an einen solchen Vorfall nicht mehr erinnern: "An diesem Tag war überhaupt nichts", sagte der 35-Jährige. Auch sein Kollege will von der Attacke nichts mitbekommen haben.

Richter Olschak fällte das Urteil: Wegen Körperverletzung erhielt der 35-Jährige eine bedingte Strafe von drei Monaten, sein Kollege wurde freigesprochen. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig.